Landschaftsgärtner Florian (32) sorgt mit seinem Unternehmen «Hochbeet Basel» für mehr Grün in unserer Stadt. Und auch privat setzt er mit seiner Frau Maria (29) und Töchterchen Luna (5) - besonders seit der Pandemie - auf einen immer bewussteren Alltag. Dazu gehört auch: nachhaltig einkaufen.
Steckbrief: Florian Omlin (32)
Florian, was bedeutet Nachhaltigkeit für Dich?
Unterstützt deine Familie dich dabei?
Du selbst bist Inhaber von «Hochbeet Basel». Was ist das für ein Unternehmen?
Stimmt es, dass ihr seit Beginn der Pandemie auch daheim noch stärker auf Nachhaltigkeit achtet?
Das ist richtig. Während der Pandemie wurde uns nochmal mehr bewusst, dass wir stärker unserer Umwelt Sorge tragen sollten.
Kannst du ein paar Beispiele nennen?
Klar. Wir essen wenig Fleisch, trinken mit Kohlensäure versetztes Leitungswasser und bekommen regelmässig den Bio-Gemüsekorb vom Birsmattehof in Therwil angeliefert – den haben wir vor einiger Zeit abonniert und der ist fantastisch! Was das nachhaltige Einkaufen angeht: das machen wir seit der Pandemie generell viel öfter. Auch stellen wir vieles selbst her. Wie zum Beispiel feine Gemüsebrühe aus Gemüseresten, die beim Kochen immer anfallen. Oder Paniermehl aus altbackenem Brot. Letztens haben wir mit den Schwiegereltern z.B. auch aus 70 Kilo Tomaten Tomatensauce gekocht und in Gläser abgefüllt. Auch machen wir selber Pasta – beim letzten Mal haben wir 20 Kilo Mehl dazu verarbeitet. Klingt zwar aufwendig, macht aber sehr viel Spass und nachher hat man Freude, gemeinsam ein selbst hergestelltes Produkt geniessen zu können.
Bild: Das Gemüsekorb-Abo vom Birsmattehof sorgt immer wieder für strahlende Kinderaugen
Gibt es noch andere Lebensbereiche, in denen ihr auf Nachhaltigkeit achtet?
Ja sicher, z.B. bei der Einrichtung unserer Wohnung. Zu 90% haben wir diese gebraucht über Facebook Marketplace gekauft. Zudem verkaufen wir immer alles was wir nicht brauchen. So engagieren wir uns gegen die Wegwerf-Mentalität und die Lebensdauer der Gegenstände wird verlängert. Auch machen andere Kleinigkeiten wie z.B. Graspapier für den Drucker anstatt normales Recycling-Papier, oder Bienenwachstücher anstatt Klarsichtfolie viel aus.
Fährst du eigentlich Auto?
Und wie sieht es aus, wenn ihr verreisen wollt? Habt ihr einen Tipp für nachhaltige Ferien?
Wie heizt ihr Eure Wohnung?
Auch mit nachhaltigen Anlagen lässt sich der CO2-Ausstoss verringern. Seid ihr in dem Bereich auchschon versiert?
Nachhaltige Geldanlagen sind uns natürlich ein Begriff. Bisher haben wir aber noch nichts angelegt, sondern immer alles in unsere beiden Unternehmen gesteckt. Künftig wird das aber sicher zu einem Thema für uns.
Welche Fallen und Stolpersteine gibt es aus deiner Sicht beim Thema Nachhaltigkeit?
Wie steht ihr zur Pandemie und welche Schlüsse zieht ihr als Familie daraus?
Wir haben vor allem positive Schlüsse daraus gezogen. Covid-19 ist schlimm. Aber man muss immer das Gute in allem sehen. Unser Bewusstsein dafür, dass unsere Familie das Wichtigste ist, was wir besitzen, wurde in der Pandemie geschärft.
Bild: Selbstgezogene Gurke im Garten
Wenn ihr euch eine Sache wünschen könntet, die die Welt von jetzt auf morgen radikal verändern würde – was wäre das?
Ihr seid beide in Basel aufgewachsen. Unternimmt man im Bereich Nachhaltigkeit in unserer Stadt Eurer Meinung nach genug?
Was kann man tun, um sein Leben wie ihr von jetzt auf morgen nachhaltiger zu gestalten?
Nachhaltig einkaufen in Basel: 3 Tipps von Florian und Maria
Laden 1: Bioflix an der Lothringerstrasse
Laden 1: Bioflix an der Lothringerstrasse
Der Bioflix an der Lothringerstrasse 162 lässt sich mit einem QR-Code rund um die Uhr betreten. Besonders für Menschen, die früh das Haus verlassen oder sehr spät zurückkommen ist dies ein grosser Vorteil. Auch für diejenigen, die gerne Sonntags einkaufen ist Bioflix eine tolle Option. Der Laden ist klein, schön eingerichtet und natürlich sind alle Produkte dort ausschliesslich lokal und nachhaltig. Ein perfekter nachhaltiger Einkauf ist also sicher!
www.bioflix.ch
Laden 2: Das Margarethengut auf dem Margarethenhügel
Laden 2: Das Margarethengut auf dem Margarethenhügel
Über den Dächern von Basel auf dem Margarethenhügel befindet sich das Margarethengut. Nur einen kurzen Spaziergang vom Stadtzentrum zu Fuss und man erreicht einen Ort, an dem Biodiversität gelebt wird. Produziert wird hier Milch, Futter für die Hoftiere, Getreide - und es wird sogar grüner Spargel angebaut. Ihr ökologischer Einkauf kann beginnen! Auch das Hofrestaurant «Schällenursli» lädt zum Verweilen und Geniessen von regionalen Produkten ein.
www.margarethengut.ch
Laden 3: Das Hoflädeli Kürbisegge in der Region
Laden 3: Das Hoflädeli Kürbisegge in der Region
Das kleine Hoflädeli in der Region (Muttenz) bietet viele verschiedene regionale Köstlichkeiten an – Eier, Gemüse, Äpfel, Most, verschiedene Mehlsorten von der Mühle in Maisprach - oder im Herbst (September-Oktober) leckere und vielfältige Kürbissorten. Ein Besuch lohnt sich jedoch zu jeder Jahreszeit.