«Es sind die kleinen Dinge, die zählen.»

Mit ihrem grossen Herzen und viel Einfühlsamkeit schenkt BKB Mitarbeitende Marlen (36) Eltern und Kindern in schwierigen Momenten ein Stück Halt und Hoffnung. Als ehrenamtliche Helferin am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) steht sie ihnen inmitten von Sorgen und Ängsten zur Seite. Denn sie weiss: Oft sind es im Leben die kleinen Gesten, die schwere Lasten leichter erträglich machen.
Am 06.12.2024 in Von Basel. Für Basel. von Ekaterina Cámara
Infekte, Atemwegserkrankungen, Fieberkrämpfe, Knochenbrüche und vieles mehr – Tag für Tag kämpfen die kleinsten Baslerinnen und Basler sowie Kinder aus der gesamten Region mit Herausforderungen, vor denen man sie am liebsten bewahren würde. Seit Marlen, Transformation Manager bei der Basler Kantonalbank und Volontärin am UKBB, hier im Einsatz ist, weiss sie: «Der Alltag auf der Notfallstation des Basler Kinderspitals ist jeden Tag anders, aber immer intensiv. Besonders abends. Dann ist der Andrang – vor allem seit den Pandemiejahren – besonders gross.»

Ein Angebot, das den Unterschied macht

Und egal, ob die Wartezeit am Ende zehn Minuten oder mehrere Stunden beträgt, Marlen ist überzeugt: «Über ein nettes Wort und ein wenig Aufmerksamkeit freuen sich in einer belastenden Situation alle: die kleinen Patientinnen und Patienten und auch ihre Eltern». Seit dem Frühjahr gibt es am UKBB ein Freiwilligenangebot, das genau diese Aufmerksamkeit ermöglicht und den Spitalbesuch angenehmer macht: die Elternbegleitung Notfall, organisiert durch die Stiftung Pro UKBB.
Ich versuche, den Kindern und Eltern das Gefühl zu geben, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Und dass sie in ihrer emotional belastenden Notsituation keinesfalls auf sich allein gestellt sind.
Marlen, Transformation Manager, Basler Kantonalbank

Die BKB unterstützt die Freiwilligenarbeit ihrer Mitarbeitenden

Marlen engagiert sich hier seit über einem halben Jahr und erlebt hautnah, wie gut das ankommt. Die 36-jährige war schon länger auf der Suche nach einer sinnvollen Freiwilligenarbeit: «Ich wollte mich neben meinem eher rationalen Beruf schon lange freiwillig engagieren und der Gesellschaft etwas zurückzugeben». Dann wurde sie auf die Kooperation der Basler Kantonalbank mit der Stiftung Pro UKBB aufmerksam: «Mir war schnell klar: hier will ich mich einbringen.» Bis zu drei Arbeitstage pro Kalenderjahr können Mitarbeitende der BKB für Freiwilligenarbeit einsetzen, wenn sie sich gern ehrenamtlich engagieren möchten. «Zwar war das nicht meine Motivation, als ich mich bei der Stiftung Pro UKBB gemeldet habe, aber ich finde es ganz toll, dass meiner Arbeitgeberin der wohltätige Einsatz der Mitarbeitenden am Herzen liegt.» 

«Herzenseinsatz»: Mit kleinen Dingen Grosses bewirken

Seither ist Marlen zweimal im Monat im Kinderspital anzutreffen. Immer abends, wenn ihr regulärer Arbeitstag bei der Bank zu Ende geht, beginnt für die gebürtige Stuttgarterin ihr «Herzenseinsatz». Und der umfasst weit mehr, als nur die Wartenden zu beschäftigen: «Während sich das kompetente Fachpersonal um die medizinische Versorgung kümmert, sind wir für die emotionale Betreuung da. Ich versuche, den Kindern und Eltern das Gefühl zu geben, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Dass sie sehr wichtig sind – auch wenn die Wartezeit etwas länger dauert. Und dass sie in ihrer emotional belastenden Notsituation keinesfalls auf sich allein gestellt sind».

«Seifenblasen sind das absolute Highlight»

Ihr Ziel erreicht Marlen bei Gross und Klein je nach Situation auf unterschiedliche Weise: «Bei Kindern sind Seifenblasen das absolute Highlight. Sie bringen die kleinen Patientinnen und Patienten fast immer auf andere Gedanken, auch wenn sie Schmerzen haben», freut sich die sympathische Helferin. «Wir schauen aber auch gemeinsam Bücher an, spielen Spiele, malen mit Buntstiften oder laufen einfach zusammen durch den Wartebereich. Die Eltern können sich in dieser Zeit ausruhen, etwas zu essen oder zu trinken holen, in Ruhe telefonieren oder an die frische Luft gehen», erklärt sie. «Die Eltern sind unendlich dankbar für diese kurzen Momente der Ruhe, aber auch für ganz einfache, herzliche Gespräche», fügt sie an. In Stresssituationen, in denen sich Eltern besonders hilflos fühlen, sei es oft die Anwesenheit eines «normalen» Menschen, der hilft, die Anspannung abzubauen. «Oft sind es die kleinen Dinge, die zählen und grosse Veränderungen bewirken. Und die Dankbarkeit dafür ist oft am grössten».

Als das Mädchen ins Untersuchungszimmer gerufen wurde, wollte sie mich sogar umarmen.
Marlen, Transformation Manager, Basler Kantonalbank

Eine ganz besondere Begegnung

Jede Begegnung im Wartebereich des Notfalls ist für Marlen etwas ganz besonders. Doch eine davon wird sie noch besonders lange im Herzen tragen: «Vor einiger Zeit kam eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter spät abends zur Notfallstation. Das Mädchen war noch keine zwei Jahre alt und hätte im Normalfall um diese Zeit längst schlafen sollen. Sie war ganz aufgedreht und lief durch die Gänge, was ihre Mutter zusätzlich stresste. Als die Kleine mich mit meinen Büchern sah, kam sie fröhlich auf mich zugelaufen. Sie konnte noch nicht richtig sprechen, gab mir aber zu verstehen, dass ich mich zu ihr auf den Boden setzen sollte. Es war rührend, wie zutraulich sie war und mir gegenüber überhaupt nicht «fremdelte». Bis zu ihrer Untersuchung sassen wir mitten im Gang und schauten uns gemeinsam ein Buch nach dem anderen an. Als sie schliesslich ins Untersuchungszimmer gerufen wurde, wollte sie mich sogar umarmen. Aufgrund der Infektionsgefahr musste ich dies leider ablehnen – das ist bei uns Vorschrift. Doch dieser Moment war für mich etwas Besonderes: er zeigte eindrucksvoll, wie wichtig unsere Anwesenheit und die kleinen Gesten der Unterstützung in solchen Stresssituationen sind.»


«Die Mitarbeitenden des UKBB machen oft das Unmögliche möglich»

Natürlich gibt es für Marlen am UKBB auch schwierige Momente. «Es ist immer sehr hart, die Schreie von kleinen Kindern zu hören, die noch nicht sagen können, was ihnen fehlt», verrät sie. Dennoch bleibe sie stets optimistisch. «Ich denke mir dann immer, dass sie genau am richtigen Ort sind, um hier und jetzt die bestmögliche Hilfe zu bekommen. Und genau für diese Hilfe habe ich den grössten Respekt vor den Mitarbeitenden des UKBB: Sie machen oft schlicht das Unmögliche möglich.»

125 Jahre BKB: Wir sagen danke und spenden 125 000 CHF an die Stiftung Pro UKBB

  • Die Stiftung Pro UKBB setzt sich für ein starkes Kinderspital beider Basel und die kleinsten Patientinnen und Patienten ein.
  • In ihrem Jubiläumsjahr spendet die Basler Kantonalbank der Stiftung 125 000 CHF.
  • Die Spendesumme geht aus dem Erlös des gemeinsam mit der Stiftung Pro UKBB durchgeführten BKB Sommerfestes zum 125. Geburtstag der Basler Kantonalbank hervor.
  • Das BKB Sommerfest fand vom 30. August bis 1. September 2024 auf dem Barfüsserplatz statt. Rund 30 000 Baslerinnen und Basler feierten an diesen drei Tagen gemeinsam mit uns unser 125-Jahre-Jubiläum.

Ekaterina Cámara

Redaktion

socialmedia@bkb.ch
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