Christian Etzensperger arbeitet bei der Swiss Re Group als Senior Manager Risk Foresight and Sustainability und ist dort für die Nachhaltigkeitsstrategie zuständig. Er kommt für Bettina Furrer, die das Gremium aufgrund eines anderen Engagements verlassen hat. Im Interview verrät Christian Etzensperger mehr über Nachhaltigkeit - im Konzern BKB, zu dem auch die Bank Cler gehört, sowie bei sich persönlich.
Drei Fragen an Christian Etzensperger
Warum ist das Etablieren eines Beirats ein sinnvoller Weg für Unternehmen, um ihre Nachhaltigkeitsziele und -aktivitäten zu gestalten?
Unternehmen sind gewachsene Organismen. Manchmal tun sie sich schwer, sich von aussen mit nüchternem Blick zu betrachten. Ein Beirat ist vom Tagesgeschäft losgelöst und kann helfen, innere und äussere Perspektiven zu verbinden. Ein Beirat ist dann sinnvoll, wenn er mehr leistet als ein Feigenblatt. Ein Beirat muss immer wieder unbequem sein.
Wo in Bezug auf alle Nachhaltigkeitsaspekte können sich die beiden Konzernbanken Basler Kantonalbank und Bank Cler verbessern? Wie können Mitarbeitende einen Beitrag leisten?
Das Engagement ist bei BKB und Bank Cler offensichtlich. Nachhaltigkeit ist aber ein bewegliches Ziel. Denn letztlich geht es darum, den Bedürfnissen aller wichtigen Anspruchsgruppen (also Kunden, Eignern/Steuerzahlern, Regulatoren usw.) gerecht zu werden, um die sozial und volkswirtschaftlich zentrale Funktion der Bank bestmöglich wahrzunehmen.
In diesem Sinne besteht der grösste Verdienst der Mitarbeitenden darin, ihre tägliche Arbeit zielorientiert und werthaltig auszuführen. Der Umwelt ist geholfen, wenn sich der Nachhaltigkeitsgedanke auch im täglichen Umgang mit Ressourcen – z.B. Mobilität oder Abfallvermeidung – niederschlägt. Und natürlich haben die BKB und Bank Cler eine nachhaltige Angebotspalette. Diese zu profitablen Produkten zu entwickeln und den Marktanteil auszubauen ist ein wichtiger Beitrag aller beteiligten Personen.
Was tun Sie ganz persönlich für den Klimaschutz?
Zurzeit mache ich Skitouren und das stets mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Manchmal zieht es mich aber auch ans Meer. Meine Frau kommt aus Süditalien, da fahren wir dann jeweils mit dem Zug hin. Das dauert zwar ewig, dafür wird gegessen, parliert, spaziert und damit vielleicht doch ein wenig die Welt verbessert. Nüchtern betrachtet tauge ich nicht als Klima-Aushängeschild. Ich bemühe mich aber, mein Handeln immer wieder zu reflektieren, während ich die nächste Generation heranwachsen sehe. Denn unsere Kinder und Enkelkinder werden uns zur Rechenschaft ziehen.