Wir empfehlen unseren Kundinnen und Kunden die Wahl nachhaltiger Anlageprodukte. In nachhaltige Unternehmen zu investieren, macht nicht nur Sinn, sondern ist in mehrfacher Hinsicht attraktiv. Zum einen können Investoren mit dem Nachhaltigkeitsansatz besonders kontroverse Geschäftsaktivitäten ausschliessen und so ihre persönlichen Wertvorstellungen umsetzen. Zum anderen müssen sie bei der Performance keine Abstriche mehr machen. Anders als noch vor zehn Jahren bewegen sich heute die Renditen für eine nachhaltige und eine konventionelle Vermögensverwaltung im selben Bereich. Gleichzeitig sind die Kosten auf dem gleichen Niveau. Doch wie fliesst nun das Thema
Nachhaltigkeit konkret in den Anlageprozess ein? Welche Kriterien gelten für Unternehmen, die von uns berücksichtigt werden? Nachhaltigkeit: Ein allgemeingültiger Standard fehlt Der Begriff «nachhaltig» ist heute ein fester Bestandteil der Finanzwelt. Doch nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig. Denn es gibt im Bereich Nachhaltigkeit keinen allgemeingültigen Standard. So haben sich am Markt unterschiedliche Umsetzungsvarianten herausgebildet. Die Konsequenz und die Strenge bei der Anwendung der jeweiligen Nachhaltigkeitsansätze unterscheiden sich teilweise deutlich. Wir sind der Überzeugung, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten nicht nur einen signifikanten Einfluss auf den Anlageprozess, sondern auch auf die entsprechenden Produkte haben muss. Das stellen wir mit einem vierstufigen Selektionsprozess sicher (siehe Abbildung).
Schritt 1: Anwendung strikter Ausschlusskriterien
Als Erstes kommt ein Ausschlussverfahren zur Anwendung. Dabei werden Sektoren und Unternehmen ausgeschlossen, die in besonders strittigen Geschäftsfeldern tätig sind oder kontroverse Geschäftspraktiken verfolgen. Konkret schliessen wir Unternehmen aus, deren Umsatzanteil an gewissen Geschäftsfeldern den Wert von 10 % übersteigt. Dazu gehören die Sektoren Rüstung, Atomwirtschaft und Gentechnologie (in der Landwirtschaft). Als Nächstes werden Unternehmen ausgeschlossen, die sich nachweislich Verfehlungen respektive Verstösse in den Bereichen Korruption, Geldwäscherei, UN-Menschenrechtskonvention und Arbeitsgrundrechte haben zu Schulden kommen lassen.
Schritt 2: ESG-Analyse des Anlageuniversums
Nun folgt die Berücksichtigung der drei Nachhaltigkeitskategorien E, S und G. Die drei Buchstaben stehen für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung). Bei diesem Schritt wird sichergestellt, dass alle investierbaren Unternehmen hinsichtlich ESG-Aspekten in Bezug auf ihr Geschäftsmodell und die Qualität ihrer Unternehmensführung analysiert werden. So lassen sich branchenspezifische Ranglisten zur Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen erstellen. Damit werden jene Unternehmen identifiziert, die im Vergleich zu ihren Mitbewerbern bspw. energie- und ressourceneffizienter wirtschaften, am Arbeitsmarkt besser positioniert sind oder geringere Risiken im Bereich von Haftungsklagen aufweisen.
Schritt 3: Selektion der Nachhaltigkeitsleader anhand von ESG-Analysen
Bei der Zusammenstellung der Portfolios darf dann nur in die aus einer ESG-Optik besten Unternehmen investiert werden. Dies lässt sich am Beispiel unseres Produkts «Anlagelösung Nachhaltig» zeigen, bei dem wir die Selektion von Schweizer Aktien und Obligationen selber vornehmen. Dabei orientieren wir uns am Swiss Performance Index (SPI). Der Fokus auf Branchenleader hinsichtlich Nachhaltigkeit führt dazu, dass rund 30 % der SPI-Firmen für die «Anlagelösung Nachhaltig» berücksichtigt werden können, sprich das aus einer Nachhaltigkeitssicht beste Drittel. Hierfür stützen wir uns auf die Nachhaltigkeitsratings von MSCI ESG. Neben dem Ziel, die Portfolioqualität zu erhöhen, führt dieser Fokus auf die Nachhaltigkeitsleader letztlich auch dazu, dass sich die Finanzströme systematisch in die umweltfreundlicheren und sozial verantwortlicheren Teile der Ökonomie bewegen. Dies ist nicht nur für das eigene Portfolio von Vorteil, sondern es fördert insgesamt eine nachhaltigere Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft.
Schritt 4: Wahl der Anlageinstrumente gemäss Anlagestrategie
Unser nachhaltiger Anlageansatz ist durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Anlageexperten aus dem Asset Management und der Fachstelle Nachhaltigkeit geprägt. Die Festlegung der Nachhaltigkeitsanforderungen erfolgt durch die Fachstelle Nachhaltigkeit, die hierfür auch regelmässig den externen Beirat Nachhaltigkeit konsultiert (bestehend aus fünf unabhängigen Persönlichkeiten mit ausgewiesener Banking- und Nachhaltigkeits-Expertise). Die Umsetzung der Anlagestrategien in konkrete Produkte und Empfehlungen erfolgt durch das Asset Management. Durch den vierstufigen Prozess wird letztlich sichergestellt, dass das Thema Nachhaltigkeit in unseren Produkten
- Nachhaltige Vermögensverwaltungsmandate
- Anlagelösung Nachhaltig
und unseren Empfehlungslisten von nachhaltigen Fonds, Aktien und Obligationen systematisch und umfassend umgesetzt wird. Dies immer mit dem Ziel: Wo bei uns Nachhaltigkeit draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein.