Der Konzern BKB hat im anspruchsvollen ersten Halbjahr seine Krisenresistenz und Agilität eindrücklich unter Beweis gestellt. So konnte er nicht nur den Bankbetrieb und die Kundenbetreuung während des Lockdowns ohne Einschränkungen aufrechterhalten, sondern auch die lokalen Unternehmen aktiv bei der Krisenbewältigung unterstützen. Gleichzeitig wurde die strategische Weiterentwicklung plangemäss vorangetrieben. Das Gesamtergebnis wurde in erster Linie durch die ausserordentliche Lage der letzten Monate geprägt. Der Konzerngewinn lag mit 50,9 Millionen Franken um -6,5 Prozent tiefer als im Vorjahr.
Basil Heeb, Vorsitzender der Konzernleitung der BKB ist mit dem Halbjahresergebnis zufrieden. Dies, zumal in den letzten Monaten Ausserordentliches geleistet wurde, um die Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden, Kunden und der Wirtschaft wahrzunehmen: "Innert kürzester Zeit haben nicht nur 70 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Home-Office gearbeitet, sondern wir haben auch sämtliche Filialen und die technische Infrastruktur so umgerüstet, dass wir die Kundschaft ohne Unterbruch betreuen und eng durch die Krise an den Finanzmärkten begleiten konnten. Zudem konnten die eingehenden Anträge für Überbrückungskredite rasch und unkompliziert bearbeitet bzw. die drohenden Liquiditätsengpässe bei KMU effektiv abgewendet werden. Allein im Rahmen der Kantons- und Bundesprogramme wurden bis Ende Juli fast 1 600 Kreditlinien im Umfang von knapp 200 Millionen Franken gesprochen. Die damit bewiesene Agilität der beiden Konzernbanken sowie die Flexibilität und das Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen mich mit Stolz." Das Stammhaus BKB hat damit seinen Leistungsauftrag des Kantons vollumfänglich erfüllt.
Die aussergewöhnlichen Umstände prägen den Geschäftserfolg
Die Corona-Krise spiegelt sich in zweierlei Hinsicht im Geschäftserfolg wider: Einerseits hat der Konzern angesichts der kaum prognostizierbaren, finanziellen Auswirkungen der Krise als Risikovorsorge die Wertberichtigungen um +8,1 Millionen Franken erhöht. Während der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft noch um +1,3 Prozent (+2,3 Millionen Franken) gesteigert werden konnte, ist der Netto-Zinserfolg deshalb um -2,5 Prozent (-4,3 Millionen Franken) auf 168,6 Millionen Franken gesunken. Andererseits haben Bewertungskorrekturen auf dem Obligationenportfolio im Handelsbestand und die generelle Zurückhaltung der Investoren an den Finanzmärkten während dem Lockdown den Handelserfolg um -13,8 Millionen Franken (‑38,9 Prozent) auf 21,6 Millionen Franken gemindert. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hingegen konnte mit 62,7 Millionen Franken auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden (+0,1 Prozent). Im Stammhaus ist der Ertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft mit der Einführung von neuen Anlagepaketen und einem zielbasierten Beratungsprozess deutlich um +6,5 Prozent oder +1,8 Millionen Franken gestiegen.
Konzernintegration und Effizienzsteigerungen ermöglichen Kostensenkungen
Die Bildung von Kompetenzzentren im Konzern und die Massnahmen zur Erhöhung der Effizienz in den Kernprozessen haben im ersten Halbjahr erste Wirkungen gezeigt. Der Sachaufwand wurde um -6,1 Prozent und der Personalaufwand um -2,7 Prozent reduziert. Der Geschäftsaufwand ist in der Folge um -4,1 Prozent (-7,6 Millionen Franken) auf 177,9 Millionen Franken gesunken. Nach Äufnung der Reserven für allgemeine Bankrisiken (7,2 Millionen Franken) und Steuern (6,0 Millionen Franken) lag der Konzerngewinn mit 50,9 Millionen Franken um -6,5 Prozent oder -3,5 Millionen Franken unter der Vorjahresperiode.
Bilanz weitet sich deutlich aus
Die Bilanzsumme wurde im ersten Halbjahr um +14,8 Prozent oder +6,6 Milliarden auf 51,4 Milliarden Franken ausgeweitet. Das Wachstum erfolgte primär über das Interbankengeschäft und das Securities Financing (Wertpapierfinanzierungsgeschäft), welches die Möglichkeiten der Liquiditätssteuerung erweitert und als neuer Ertragspfeiler aufgebaut wurde. Die so geschaffene Liquidität konnte der Konzern den Kunden auch ausserhalb der Kantons- und Bundesprogramme als Überbrückungskredite zur Verfügung stellen. Die Forderungen gegenüber Kunden stiegen entsprechend um +709 Millionen Franken (+24,6 Prozent), die liquiden Mittel per 30. Juni 2020 um +1,4 Milliarden Franken (+22,3 Prozent). Bei der Hypothekenvergabe hat der Konzern sein risikobewusstes Wachstum fortgesetzt und eine moderate Zunahme um 350 Millionen (+1,2 Prozent) auf 29,0 Milliarden Franken verzeichnet.
Sicherheit und Kompetenz im Anlagegeschäft sind für die Kundschaft zentral
Auf der Passivseite spiegelt die Zunahme der Einlagen in Spar- und Anlageform von Kunden um +1,3 Milliarden Franken oder +8,2 Prozent den Wunsch nach Sicherheit wider. Erfreulich ist zudem das grosse Vertrauen in die Anlagekompetenz des Konzerns BKB. Das Volumen der mit dem Lipper Fund Award ausgezeichneten, konzerneigenen Anlagelösungen hat sich in den letzten sechs Monaten trotz Corona-Krise um +8,9 Prozent (+144 Millionen Franken) auf 1,8 Milliarden Franken erhöht.
Nachhaltige Beratungskompetenz wurde weiter gestärkt
Seit Mitte 2019 gehören im Konzern BKB nachhaltige Anlagelösungen und Vermögensverwaltungsmandate zum Standardangebot. In den letzten sechs Monaten sind 87 Prozent der neu investierten Gelder in nachhaltige Delegationslösungen geflossen, und insgesamt macht deren Bestand mit 546,3 Millionen Franken mittlerweile 31 Prozent der konzerneigenen Anlagelösungen aus. Ausserdem können mithilfe eines ausführlichen ESG-/CO2-Reportingtools Anlageportfolios von institutionellen Kunden anhand verschiedener Nachhaltigkeitskriterien ausgewertet werden. So erhalten Investoren Transparenz über die im Portfolio enthaltenen Umwelt- und Sozialrisiken.
Kapitalisierung bleibt komfortabel
Das Stammhaus BKB hat die nachrangige Additional Tier 1-Anleihe aus dem Jahr 2015 über 100 Millionen Franken zum ersten Kündigungstermin per 1. April 2020 zurückbezahlt. Aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten wurde bisher jedoch darauf verzichtet, eine neue Anleihe aufzulegen. Aus diesem Grund und wegen des starken Bilanzwachstums hat die Gesamtkapitalquote im Konzern von 17,4 Prozent auf 15,7 Prozent abgenommen. Die Gesamtkapitalquote übertrifft damit das Erfordernis von 12,0 Prozent (gemäss Anhang 8 der Eigenmittelverordnung) um 3,7 Prozentpunkte.
Entwicklung im zweiten Halbjahr schwer vorhersehbar
Das Marktumfeld wird weiterhin herausfordernd bleiben und die wirtschaftlichen bzw. finanziellen Folgen der Corona-Krise sind noch kaum abschätzbar. Die Basler Kantonalbank und die Bank Cler haben für die kommenden Monate ein zentrales Ziel: Unabhängig von der weiteren Entwicklung werden sie möglichst nahe an ihrer Kundschaft bleiben und sie mit der Bereitstellung von Liquidität, der Schaffung bestmöglicher finanzieller Sicherheit oder dem Aufzeigen von attraktiven Anlagemöglichkeiten eng begleiten. Parallel dazu wird der Konzern die eingeleitete Strategie mit Fokus auf Ertragswachstum und Effizienzsteigerung konsequent und risikobewusst weiterführen.
Weiterführende Informationen und Zahlentabellen
Die detaillierten Informationen zu den Halbjahresabschlüssen vom Stammhaus Basler Kantonalbank und Konzern BKB sind im Online-Portal abrufbar. Die heute publizierte Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss 2020 der Bank Cler finden Sie unter diesem Link.
Für weitere Auskünfte
Patrick Riedo
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