Empfohlene externe Inhalte deaktiviert
An dieser Stelle finden Sie ergänzende externe Inhalte, Videos von YouTube oder Podcast-Episoden. Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte Funktions- und/oder Marketing-Cookies. Damit erklären Sie sich einverstanden, dass Daten an Drittplattformen übermittelt werden können.
Cookies akzeptierenNachhaltigkeit erfasst fast alle Lebensbereiche. Wie ein Produkt hergestellt wird oder ob ein Unternehmen als nachhaltig empfunden wird, beeinflusst immer stärker unsere Kaufentscheide. Auch bei der Ernährung werden Nachhaltigkeitsaspekte immer wichtiger. Viele Konsumenten essen etwa bewusst weniger Fleisch oder ernähren sich komplett vegetarisch oder vegan.
Hohe zweistellige Wachstumsraten
Es erstaunt deshalb nicht, dass Nachhaltigkeit längst auch den Bereich der Geldanlage erfasst hat. Wer sein Erspartes in Aktien, Fonds oder eine Vermögensverwaltungslösung investiert, möchte keine Praktiken unterstützen, welche der Umwelt schaden oder ethisch zweifelhaft sind. „Der Stellenwert der Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, bestätigt Sabine Döbeli, CEO von Swiss Sustainable Finance. Dem Schweizer Verband für eine nachhaltige Finanzwirtschaft gehören bereits rund 170 Mitglieder an. Er will die Schweiz zu einem der führenden Finanzplätze im Bereich Nachhaltigkeit machen. Gemäss der jüngsten Marktstudie ist das nachhaltige Anlagevolumen 2019 gegenüber dem Vorjahr um 62% auf 1163,3 Milliarden Franken gestiegen. Auch Sandro Merino beobachtet ein eindrückliches Wachstum: «Bei der Basler Kantonalbank gehen heute schon drei Viertel aller Neuanlagen in nachhaltige Anlagestrategien oder Produkte.»
Verschiedene Ansätze führen zum Erfolg
Und wie werden nachhaltige Anlagen konkret ausgestaltet? Ein Ansatz besteht darin, einzelne Unternehmen gezielt ausschliessen. Die Basler Kantonalbank etwa hat strenge Richtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen entwickelt. Diese führen derzeit zum Ausschluss von rund 300 börsenkotierten Unternehmen aus dem Anlageuniversum der Bank – etwa aus den Bereichen Abbau von Kohle, Palmöl oder geächtete Waffen. Eine andere Möglichkeit ist, besonders nachhaltige Firmen auszuwählen. Schliesslich kann mit thematischen Anlagen in neue und nachhaltige Technologien investiert werden. «Am wirkungsvollsten ist es, wenn Anleger mit den Unternehmen einen direkten Dialog führen und sie dazu bewegen, nachhaltigere Strategien zu entwickeln und umzusetzen», ist Döbeli überzeugt.
Nachhaltigkeit geht nicht zulasten von Rendite
Viele möchten nachhaltig investieren, aber nicht auf Erträge verzichten. «Dass bei nachhaltigen Anlagen die Rendite zu kurz kommt, ist ein Vorurteil», sagt Merino. Dabei stützt sich der Anlageprofi auf die umfassende Erfahrung der Basler Kantonalbank: Seit über 10 Jahren bietet die Bank nachhaltige Vermögensverwaltungsmandate an, seit mehr als drei Jahren nachhaltige Anlagefonds. Nachhaltige Strategien und Produkte hätten dabei eine identische oder sogar etwas bessere Performance erzielt als konventionelle Lösungen: «Die Kunden haben inzwischen erkannt, dass nachhaltiges Anlegen für sie keinen finanziellen Nachteil bedeutet.»
Bald nur noch nachhaltige Anlageprodukte?
In Zukunft dürfte sich der Trend weiter verstärken. Die Corona-Pandemie schärft das Bewusstsein für einen respektvollen Umgang mit unserem Planeten. Und auch der Druck der Klimabewegung dürfte wieder zunehmen. „«Ich kann mir gut vorstellen, dass man in 10 Jahren auf dem Schweizer Finanzplatz nur noch Anlageprodukte kaufen kann, die ein Mindestmass von Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen», sagt Döbeli. Damit sich Anleger in der immer grösseren Produktvielfalt noch zurechtfinden, müsse jedoch unbedingt mehr Transparenz her. «Wir arbeiten deshalb auch im Rahmen von Swiss Sustainable Finance an entsprechenden Standards, Labeln und Klassierungen.»
Regulator soll nur Transparenz fördern
Soll der Regulator nachhaltiges Anlegen durch neue Vorschriften zusätzlich fördern? «Ich fände es gefährlich, den Kunden vorzuschreiben, wie sie investieren sollen», glaubt Döbeli. Wünschenswert wäre jedoch ein besserer Informationsfluss – etwa indem börsenkotierte Unternehmen zu einer detaillierten Klimaberichterstattung verpflichtet werden. Auch Merino ist überzeugt, dass Anleger von sich aus die richtige Wahl treffen: «Ich spüre in den täglichen Kundengesprächen, dass echtes Interesse vorhanden ist. Kunden wollen etwa wissen, ob ein bestimmtes Unternehmen in einem Fonds enthalten ist oder nicht. Die Diskussionen werden konkreter und härter – und das ist gut so.»
Hören Sie jetzt die neue Episode des BKB Podcast - auch bei Apple Podcast, Spotify oder in der Podcast-App Ihres Vertrauens.