Rohstoffabbau in der Tiefsee: Bedenkliche Entwicklung

Eine Wasserschildkröte
In den Tiefen der Meere lagern beliebte Bodenschätze. Der ab 2025 bewilligte kommerzielle Abbau dieser Bodenschätze gefährdet jedoch die Flora und Fauna der Unterwasserwelt. Wir beobachten diese Entwicklung kritisch.
Am 24.08.2018 in Nachhaltigkeit von Ekaterina Cámara

Begehrte Bodenschätze in der Tiefsee

Auch in den Tiefen der Meere lassen sich begehrte Ressourcen wie Kupfer, Aluminium, Nickel, Kobalt und bestimmte Sulfide finden. Ab 2025 soll der kommerzielle Abbau dieser Rohstoffe aus der Tiefsee beginnen.

Um diese Materialien gewinnen zu können, muss allerdings der Boden des Ozeans in Flächen von Hunderten von Quadratkilometern von Maschinen abgebaut werden. Dies kann zu einem unwiderruflichen Schaden an den Ökosystemen der Meere führen. Im schlimmsten Fall bedeutet es das Aussterben einzigartiger Lebewesen durch die Vernichtung ihres Lebensraums. Im besten Fall drohen den Meeresbewohnern „nur“ schwere Schäden. Durch die Aufwirbelung der Sedimente am Meeresboden kommt es nicht nur zur Sichtminderung – diese Lebewesen werden durch den Lärm, die Vibration und die Lichteinflüsse gestört und es besteht ausserdem die Gefahr, dass giftige Stoffe durch die Maschinen ins Wasser gelangen.

Nachhaltiger Abbau noch nicht möglich

Die heute vorhandene Bergbau-Technologie genügt nicht, um Meeresflora und -fauna bei der Rohstoffgewinnung effektiv zu schützen. Das artenreiche Leben in der Tiefsee könnte dadurch für immer zerstört werden, wie u.a. die Weltnaturschutzunion IUCN und der WWF warnen. Und die Tiefen des Meeres sind bislang nicht genügend erforscht, um einen ökologisch nachhaltigen Rohstoffabbau in der Tiefseeregion gewährleisten zu können. Dennoch erteilte die Meeresbodenbehörde ISA nach eigenen Angaben bereits 29 Vertragspartnern eine Lizenz für die Suche nach polymetallischen Sulfiden und kobaltreichen Krusten.

Der Natur zuliebe:

Auf umweltschonendes Business setzen Die „Warum– Frage“ bei diesem recht unverantwortlich scheinenden Vorgehen beantwortet sich aus der Nutzung und dem Bedarf dieser Sulfide: die Speicherbatterien zum Beispiel von grünem Strom, Smartphones, E-Autos... Wir beobachten diese Entwicklung kritisch. Bei unseren Aktienanlagen bevorzugen wir Unternehmen im Batterie-Business die nachhaltig agieren, wie Huber & Suhner, Infineon und Dialog Semiconductor.

Ekaterina Cámara

Redaktion

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