Start der UN-Klimakonferenz in Katowice: Die Verantwortung der Banken im Kampf gegen den Klimawandel

Was viele nicht wissen: Die Banken spielen eine wichtige Rolle in der Bekämpfung des Klimawandels. Ennio Perna, Leiter Fachstelle Nachhaltigkeit der Basler Kantonalbank, sagt wie.
Am 03.12.2018 in Rund ums Geld von Ekaterina Cámara

Heute startet die UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice. Forscher, Politiker und Diplomaten diskutieren über die Umsetzung der Klimaziele des Pariser Abkommens von 2015. Die Banken spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, beispielsweise indem sie kohlenstoffarme Unternehmen finanzieren. Die Basler Kantonalbank nimmt diese Verantwortung ernst; Ennio Perna, Leiter Fachstelle Nachhaltigkeit, sagt wie.

Welche Rolle spielen die Banken in der Bewältigung des Klimawandels?

Die Finanzindustrie wurde im Pariser Klimaabkommen von 2015 in die Pflicht genommen. Laut dem Abkommen sollen die Finanzmittelflüsse die globale Reduktion von Treibhausgasen und eine gegenüber Klimaveränderungen widerstandsfähige Wirtschaft unterstützen. Denn für die Dekarbonisierung der Wirtschaft sind immense finanzielle Mittel nötig, und die Banken sollen helfen, diese bereitzustellen. Mittelfristig wird sich die Politik dafür einsetzen, dass die Geldflüsse vermehrt eine nachhaltige Entwicklung fördern. Die EU hat beispielsweise bereits einen Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen formuliert.

Was können Banken tun?

Es gibt für Banken zahlreiche Handlungsmöglichkeiten. Aus meiner Sicht insbesondere in den folgenden Bereichen:

  • Klimawandellösungen finanzieren: Banken können verstärkt kohlenstoffarme Unternehmen und Technologien finanzieren, die zu den Reduktionszielen der Vereinten Nationen beitragen. Indem sie genau analysieren, welche Unternehmen Klimawandelrisiken ausgesetzt sind, verringern sie gleichzeitig die Risiken in ihrem Kreditportfolio. Hierfür werden Banken künftig ihr Risikomanagement noch stärker auf Nachhaltigkeitsaspekte ausrichten.
  • Nachhaltige Vermögensverwaltung: Das Asset Management der Banken integriert sogenannte ESG (Environmental, Social and Governance) Kriterien vermehrt in seine Anlageempfehlungen und erhöht damit die langfristige Qualität der Kundenportfolios. Dies indem z.B. CO2-intensive Unternehmen und Branchen untergewichtet oder gänzlich ausgeschlossen werden.
  • Transparenz bezüglich Klimawandelrisiken für Investoren: Banken haben ihr Nachhaltigkeits-Know-how hinsichtlich der Analyse von Branchen- und Unternehmen in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. So können sie Investoren umfassender beraten und deren Anlageportfolios hinsichtlich des Klimaschutzes optimieren. Insbesondere grosse Investoren wie Pensionskassen achten immer stärker darauf, dass ihre Anlagen das Klima nicht unnötig belasten. Hier können Banken mit den entsprechenden Tools Transparenz schaffen und Lösungsansätze aufzeigen.
Start der UN-Klimakonferenz in Katowice

Wo genau steht die Basler Kantonalbank in diesen Bereichen?

Wir haben Ende 2017 Richtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen eingeführt. Diese sehen unter anderem vor, dass wir nicht mehr in Wertschriften von Unternehmen investieren, die mehr als 20 Prozent ihres Umsatzes durch den Abbau von Kohle oder die Verstromung von Kohle und Erdöl erwirtschaften. Damit dämmen wir die Risiken für unsere Kundinnen und Kunden ein, die bei einer konsequenten Umsetzung des Pariser Klimaabkommens entstehen könnten.

Bezüglich Finanzdienstleistungen bieten wir unter anderem nachhaltige Anlagelösungen an, die auf hohes Interesse bei unseren Kunden stossen. Ausserdem haben wir dieses Jahr als Sole Lead Manager einen Green Bond für den Kanton Basel-Stadt emittiert. Mit dieser Anleihe wird der Kanton ausschliesslich ökologisch nachhaltige Bauprojekte finanzieren. Schliesslich achten wir darauf, dass wortwörtlich unser "eigenes Haus in Ordnung" ist. So setzen wir im Bankbetrieb konsequent auf Energieeffizienz und Erneuerbare und dieses Jahr haben wie die nach vor verbleibenden CO2-Emissionen mit Hilfe eines Klimaschutzprojektes kompensiert.

Ekaterina Cámara

Redaktion

socialmedia@bkb.ch
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