Unsicherheiten auf dem Ölmarkt nach dem Drohnenangriff auf die wichtigsten Erdöl-Anlagen Saudi-Arabiens

Unsicherheiten auf dem Ölmarkt nach dem Drohnenangriff auf die wichtigsten Erdöl-Anlagen Saudi-Arabiens
Was die neuesten Ereignisse im Nahen Osten jetzt für Anlegerinnen und Anleger bedeuten, erläutert Dr. Stefan Kunzmann, Leiter Investment Research der Basler Kantonalbank.
Am 16.09.2019 in Rund ums Geld
Die Drohnenattacken auf die Erdöl-Einrichtungen in Saudi Arabien führten heute Morgen im Erdölhandel zu massiven Preisanstiegen. Momentan geht das saudische Energieministerium davon aus, dass die Erdölförderung für mehrere Wochen deutlich tiefer ausfallen wird. In den asiatischen Ölmärkten führte dies heute Morgen dazu, dass der Preis je Fass Brent-Öl von USD 60.25 in der Eröffnung um fast 20 % auf USD 72 anstieg. Sehr rasch beruhigte sich der Markt jedoch wieder und aktuell wird das Fass bei ca. USD 65.40 gehandelt – was noch einem Plus von rund 8.5% entspricht.

Ein Preisanstieg von fast 20% - der Ölpreis ist im asiatischen Handel in einer ersten Reaktion regelrecht nach oben geschossen. Im Tagesverlauf war das Plus nicht mehr so hoch. Wie wichtig ist Saudi Arabien für unsere Ölversorgung?
Saudi Arabien ist eine der grössten Ölproduzenten der Welt und besitzt grosse Ölvorkommen. Und was wichtig ist: Das Öl kann zu tiefen Kosten gefördert werden.


Ist der kurzfristige Anstieg von fast 20% nicht übertrieben? Man könnte fast meinen, dass es morgen kein Öl mehr zu kaufen gibt.
Wir denken schon, dass die Reaktion übertrieben ist. Im Tagesverlauf hat sich das Ganze ja auch wieder beruhigt. Der Angriff zeigt aber, dass die Ölförderung in Saudi Arabien verletzlich ist. Und das ist eher keine gute Nachricht.


Was hat zur Beruhigung im Handel geführt? Immerhin macht der Produktionseinbruch rund 5% der täglichen globalen Ölförderung aus.
Experten gehen davon aus, dass Saudi Arabien einen grossen Teil vom jetzigen Ausfall sehr schnell wieder kompensieren kann. Es dürfte allerdings einige Wochen dauern, bis die Gesamtförderung wieder erreicht wird. Für diese Übergangszeit stehen globale Reserven zur Verfügung – diese dürften auch angezapft werden. Und das hat die Situation wieder ein wenig beruhigt.


Angenommen, der Ölpreis würde auf diesem hohen Niveau bleiben, oder sogar noch weiter ansteigen. Wäre das nicht schlecht für die Konjunktur und die Aktienmärkte?
Das ist korrekt. Im Moment sieht es aber nicht nach einem anhaltend hohen Ölpreis aus. Im Tagesverlauf ist der Ölpreis schon wieder um 65 US-Dollar gelegen. Und damit auf den Stand von Anfang August.


Und was heisst das nun für die Anlegerinnen und Anleger?

Es gilt wie immer in einer solchen Situation: Ruhig bleiben und das Ganze analysieren. Wir sind generell wegen den aktuellen politischen Unsicherheiten im Moment eher auf der vorsichtigen Seite. Das raten wir auch den Anlegerinnen und Anlegern.
Dr. Stefan Kunzmann

Dr. Stefan Kunzmann

Leiter Investment Research

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