Herr Schlägel, wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Immobilien aus? Wie erleben Sie derzeit die Situation mit gewerblich und privat genutzten Liegenschaften?
Was Eigentümer gewerblicher Liegenschaften angeht: Die Corona-Krise trifft viele, doch vor allem gewisse Branchen wie Gastronomie, Detailhandel und Tourismus, sowie viele kleinere Betriebe ohne grössere Reserven sind durch diese stark beeinträchtigt. Hier ist grundsätzlich eine Korrektur im Immobilienmarkt aufgrund fehlender Mieteinnahmen möglich und es kann bei gewerblich genutzten Immobilien durchaus zu Preisdämpfungen kommen, denn: Fallen die Einnahmen der gewerblichen Mieter weg, kommt es entsprechend zu Leerständen. Das wiederum würde zu Wertverlusten der jeweiligen Immobilien führen. Ich kenne leider bereits einige Betriebe in Basel, die schliessen mussten. Hier stellt sich die Frage: Wie schnell können diese Räumlichkeiten wieder weitervermietet werden? Deshalb sind Gewerbeliegenschaften insgesamt stärker von der Krise betroffen als Wohnliegenschaften.
Die gekaufte Immobilie ist langfristig fast immer günstiger.
Lohnt es sich überhaupt eine Immobilie zu kaufen? Ist mieten nicht mindestens gleich gut oder sogar besser?
Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Erwerb einer Wohnung oder eines Einfamilienhauses in Basel oder Region? Die Preise steigen ja immer mehr…
Auch kann man den Kauf als Anlagemöglichkeit betrachten. Denn in Krisenzeiten sind Immobilien in der Regel resistenter als Aktien, wie wir auch in der Corona-Krise jetzt gesehen haben. Wenn man es sich leisten kann, macht es also eigentlich immer Sinn auf eigenen Grund und Boden zu setzen. Zudem kann sich auch gerade aus der aktuellen Krise heraus eine attraktive Gelegenheit für einen Erwerb ergeben. Es lohnt sich deshalb, gerade in der jetzigen Situation die zum Kauf angebotenen Immobilien genauer zu betrachten.
In Krisenzeiten sind Immobilien resistenter als Aktien.
Gibt es aufgrund der Corona-Krise irgendwelche Änderungen bei der Hypothekarvergabe?
Wer bis vor ein paar Wochen gerne noch eine langfristige Festhypothek abgeschlossen hätte, überlegt sich jetzt: Macht das nun immer noch Sinn?
Wir gehen von weiterhin tiefen Zinsen aus.
Nehmen wir an, die eigene Festhypothek wird in sechs bis 12 Monaten fällig: Bringt es etwas, sie bereits jetzt zu verlängern? Wie werden sich die Zinsen voraussichtlich in Zukunft verhalten?
Wie findet man die beste Hypothek für sich persönlich? Lohnen sich Preisvergleiche und wie gut muss man vor einem Abschluss recherchieren?
Wer bis vor ein paar Monaten aufgrund der guten allgemeinen Situation mit einem Umbau der eigenen Immobilie geliebäugelt hat, überlegt es sich jetzt doppelt, ob jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. Ihr Tipp?
Immobilien als Altersvorsorge sollte man nicht losgelöst von anderen Massnahmen betrachten.
Sind Immobilien als Altersvorsorge gerade empfehlenswert? Wenn ja, welche eignen sich aktuell am besten?
Zum Abschluss: Welche Tipps möchten Sie Hypotheken-Interessenten noch mitgeben?
Auch für jemanden, der eine neue Hypothek abschliessen möchte, gilt Ähnliches. Hier lohnt sich auf jeden Fall als erster Schritt der Mieten-Kaufen-Check. Dann sind die Vor- und Nachteile eines Liegenschaftskaufs unter Einbezug der persönlichen Situation abzuwägen. Auch BKB HomeScan ist ein tolles Tool, welches auf Knopfdruck eine erste Einschätzung der Immobilie, die einen interessiert, ermittelt. Und das ganz einfach mit dem Smartphone. Ausprobieren lohnt sich. Aber trotzdem: Nichts geht über eine gute ganzheitliche Beratung durch einen Finanzierungsexperten Ihres Vertrauens.
Richard Schlägel
Leiter Immobilienkunden Nordwestschweiz
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