Baslerinnen und Basler lieben Online-Shopping. Über 90 Prozent der 25- bis 34-Jährigen bestellen regelmässig Joggingschuhe, die neuesten Gadgets oder einfach mal das Abendessen vom Sofa aus. Mit steigendem Alter sinkt die Vorliebe fürs digitale Einkaufen jedoch rapide – bei den 65- bis 74-Jährigen sind es nur noch 51 Prozent, die im letzten Jahr mindestens einmal online eingekauft haben. Respekt vor dem Unbekannten mag ein Grund dafür sein, oder auch die die Angst vor Internet-Betrügereien.
Diese Angst ist nicht ganz unbegründet, denn das Onlineshopping hat auch seine Schattenseiten: Betrug, Phishing oder ungenügende Produktqualität sind keine Seltenheit.
Das Coronavirus und die damit verbundenen Umstände machen Online-Einkäufe in der derzeitigen Situation aber wichtiger denn je. Denn trotz grosser nachbarschaftlicher Solidarität kann es in diesen Tagen unumgänglich sein, gewisse Online-Einkäufe zu tätigen. Wir zeigen Ihnen deshalb, worauf Sie beim Onlineshopping und Bezahlen im Internet achten sollten.
Fünf Evergreen-Tipps für sicheres Onlineshopping
Wer selbst im Internet schon betrogen wurde, weiss wie viel Nerven und Geld ein Mausklick auf der falschen Seite kosten kann. Wenn Sie jedoch diese fünf Tipps beachten, sind Sie beim Onlineshopping auf der sicheren Seite:
Verschlüsselte Verbindungen
Persönliche Informationen wie E-Mailadresse, Name oder Kreditkartendaten sollten nur über eine sichere und verschlüsselte Verbindung übertragen werden. Sie erkennen eine verschlüsselte Verbindung am Schlosssymbol und dem Kürzel «https://» vor dem Domainnamen. Sie sollten nur bei Onlineshops bestellen, die über eine solche sichere Website verfügen.
Öffentliche WLAN-Hotspots meiden
Öffentliche Netzwerke (WLAN-Hotspots) sind alles andere als sicher. Verzichten Sie deshalb in Bahnhöfen, Cafés und anderen öffentlichen Orten mit kostenlosem WLAN aufs Online-Shopping.
Browserverlauf / Cache löschen
Vergessen Sie nach dem Einkauf nicht, den Browserverlauf und den Zwischenspeicher zu löschen. Diese Daten könnten später aus dem Zwischenspeicher des Browsers von Hackern herausgeholt werden.
Gefälschte Mails
Im Internet versuchen Betrüger mit gefälschten Mails an Geldzahlung oder sensible Daten zu gelangen. Die Betrüger geben sich beispielsweise als Bank aus und verlangen von den Gutgläubigen in einem weiterführenden Link Kontoinformationen und Passwörter. Solche Links führen nicht auf die Originalseite der Banken oder Onlineshops, sondern auf Betrügerwebseiten. Seriöse Unternehmen fragen persönliche Daten nie per E-Mail oder Link ab.
Impressum
In der Schweiz besteht eine Impressumspflicht. Das bedeutet, dass jeder Onlineshop zumindest Name, Adresse und Telefonnummern auf der Website veröffentlichen muss. Wenn diese Angaben fehlen oder unglaubwürdig wirken, sollten Sie von einer Bestellung absehen.
Und zum Schluss noch dies: Bei kleineren Onlineshops ist das Betrugsrisiko höher als bei grossen, etablierten Onlineshops. Deshalb ist hier besondere Vorsicht geboten. Prüfen Sie das Impressum und schauen Sie sich Kundenbewertungen zum Shop auf unabhängigen Bewertungsplattformen durch. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich der Kauf auf Rechnung. So fliesst das Geld erst, wenn die Ware bei Ihnen zu Hause angekommen ist.
Online zahlen: Welche Möglichkeiten habe ich?
Mit was soll ich bezahlen? Diese Frage ist im Zeitalter von Kreditkarten, PayPal und TWINT gar nicht so einfach zu beantworten. Damit Sie den Überblick über die vielen verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten nicht verlieren, geben wir Ihnen hier eine kleine Übersicht:
Vorkasse
Die Option "Vorkasse" wird von vielen E-Commerce Shops angeboten, weil der Shop so die Sicherheit hat, dass das Geld auch tatsächlich überwiesen wird. Aus Kundensicht bietet «Vorkasse» den Vorteil, dass damit keine Mehrkosten verbunden sind. Dafür besteht das Risiko, dass Sie die Ware bezahlen, aber nicht erhalten. Ein weiterer Nachteil ist die Wartezeit. Der Shop verschickt die Ware erst, wenn Ihre Bezahlung eingetroffen und verbucht ist. Dies kann je nach Bank und Zeitpunkt einige Tage dauern.
Rechnung
Kauf auf Rechnung ist in der Schweiz äusserst populär. Ein wichtiger Grund dafür ist sicherlich die Gewohnheit. Der Kauf auf Rechnung hat sich seit Jahrzehnten bewährt. Ein anderer Grund ist die Sicherheit, die man erhält. Man kann die Produkte auf ihre Qualität überprüfen, bevor man die Zahlung ausführt.
Bei ausländischen Webshops wird Kauf auf Rechnung allerdings nur in den seltensten Fällen angeboten. Und auch in der Schweiz bieten ihn längst nicht alle Shops an. Bei einigen Shops muss man zuerst mehrere Bestellungen aufgeben, bevor diese Option freigeschaltet wird. Anderen Kunden wird der Kauf auf Rechnung nicht angeboten, weil sie eine schlechte Bonität aufweisen. Auch wenn diese Einschätzung möglicherweise auf falschen Annahmen basiert.
Kreditkarte
Kreditkarten sind die weitverbreitetste Zahlungsmethode. Besonders hilfreich sind sie bei Bestellungen im Internet oder auf Reisen. Egal in welchem Onlineshop Sie bestellen möchten – die Zahlung per Kreditkarte ist eigentlich immer möglich.
Paypal
Ein PayPal-Konto ist eine Art digitales Portemonnaie mit welchem Online-Zahlungen gemacht werden können. Dieses digitale Portemonnaie ist mit Ihrer Kreditkarte oder Ihrem Bankkonto verbunden.
TWINT
TWINT eine sehr populäre App, mit der man bargeldlos zahlen kann. Diese einheimische Lösung ist besonders geeignet, um Geld unter Freunden zu verschicken oder um online zu bezahlen. Mit TWINT kann man aber auch am SBB und Selecta-Automat oder an der Kasse im Supermarkt zahlen.
Die TWINT App muss dazu auf dem Smartphone installiert werden und wird dann entweder mit einem Guthaben aufgeladen oder direkt mit dem Bankkonto verbunden. Nach Eingabe eines SMS-Codes ist die App aktiviert, eine Kreditkarte ist nicht zwingend notwendig.
Einziger Nachteil: Aktuell kann TWINT nur in Schweiz und verwendet werden.
Wieso die Kreditkarte die All-in-One Lösung ist
Es gibt viele Situation in denen es ohne Kreditkarte nicht geht. Sie wollen etwa Produkte aus einem Onlineshop aus dem Ausland bestellen? Dann führt kein Weg an der Kreditkarte vorbei.
Die Kreditkarte ist auch deshalb eine sehr gute Bezahllösung fürs Onlineshopping, weil sie heute dank des 3-D Secure Verfahrens besonders gut geschützt ist. Der 3-D Secure Schutz wurde von Kreditkartenherausgebern wie Mastercard und Visa explizit für Onlinezahlungen entwickelt und wird von vielen Onlineshops als Standard genutzt. Neu identifizieren Sie sich mit einem Code, welchen Sie per SMS oder in der App erhalten. Das ist nicht nur bequemer für Sie, sondern erhöht auch die Sicherheit Ihrer Online-Zahlungen. Mit ein bisschen Übung wird diese Bezahlmethode auch für ältere Personen zum Kinderspiel.
Unsere Tipps fürs Onlineshopping in Basel
Beim Onlineshopping denkt man in erster Linie an die grossen Unternehmen, die uns täglich mit tausenden Paketen beliefern. Was viele nicht wissen: Auch kleinere Läden aus Basel und Umgebung liefern Waren bis vor die Haustür – viele davon auch in Zeiten von Corona.
Eine nützliche Übersicht zu allen Basler Onlineläden hat die Basler Zeitung zusammengestellt: «Basel liefert»
Getreu dem Motto «Von Basel für Basel» stellen wir Ihnen einige unserer Lieblingsläden vor, die Onlineshopping anbieten:
Glausis Käsespezialitäten
Roger Federer war schon da. Genau wie die Herren Herzog und de Meuron. Die Rede ist von Glausis Käsespezialitäten: Hier können Sie zwischen 250 Käsespezialitäten auswählen. Das Angebot im Onlineshop ist zwar etwas kleiner, aber Käseliebhaber kommen trotzdem auf ihre Rechnung.
www.glausis.ch
Stefanelli Spezialitäten
Frische Pasta, Salami Toscano oder milder Grappa – all das und noch vieles mehr gibt es bei Stefanelli. Heute bestellt und schon haben Sie am nächsten Tag ein Stück «Italianata» zu Hause.
www.stefanelli-spezialitaeten.ch/shop.html
Sutter Begg
Wer kennt Sie nicht, die legendären «Maitlibei»? Neu heissen Sie zwar Glücksbringer, aber schmecken tun sie immer noch gleich lecker. Das Angebot im Onlineshop ist zwar etwas reduzierter, aber für eine Bäckerei immens hoch.
www.sutterbegg.ch
Haenowitz und Page
Kaffee geht immer! In der Basler Kaffeerösterei Haenowitz & Page gibt es nicht nur sehr guten, sondern auch fairen Kaffee. Haenowitz & Page setzt nämlich auf Nachhaltigkeit und «Direct Trade». Sie beziehen die Kaffeebohnen direkt bei den Bauern, wodurch das Geld auch direkt bei den Bauern bleibt.
www.haenowitzpage.ch
Farmy
Farmy ist ein Schweizer Onlineshop, bei welchem man alles erhält, was es bei Bauern oder auf dem Markt zu kaufen gibt. Von Gemüse über Milchprodukte bis hin zu frischem Fleisch. Die Produkte werden von Farmy direkt beim Bauern geholt und zu Ihnen nach Hause gebracht. Aufgrund der hohen Nachfrage ist Farmy ab Mitte April wieder verfügbar.
www.farmy.ch
Acéro
Nicht wenige behaupten die Acéro-Glace sei die Beste von Basel. Logisch ist die Warteschlange auch immer so lang. Das Acero hat allerdings auch einen Onlineshop, in welchen man zwischen verschiedenen Eissorten wählen kann. So spart man sich erst noch das lange Warten.
www.acero.ch/shop.html
Sharely
Sharely gibt’s zwar nicht nur in Basel, aber das macht das Konzept nicht minder toll. Auf Sharely kann man sich Alltagsgegenstände wie Rasenmäher oder Bohrmaschine von Personen aus der Nachbarschaft leihen. Für eine kleine Gebühr können die Gegenstände genutzt und dann an den Besitzer zurückgegeben werden.
www.sharely.ch
Wie heisst Ihr persönlicher Online-Shopping-Favorit in Basel? Verraten Sie es uns unter socialmedia@bkb.ch.