Als junger Mensch könnte man eigentlich am längsten von allen von den eigenen vier Wänden, einem Haus oder einer Wohnung, profitieren – so viel Lebenszeit liegt noch vor einem. Doch können sich die meisten jungen Menschen nicht ohne Weiteres eine eigene Immobilie leisten.
Mindestens 20 Prozent müssen aus eigener Tasche kommen
Das in der Schweiz benötigte Eigenkapital von mindestens 20% des Kaufpreises für eine - wenn auch günstige - Hypothek oder Baufinanzierung liegen in jungen Jahren nämlich meist nicht einfach auf der Seite. Die genaue Höhe vom nötigen Eigenkapital variiert je nach Wert des Wunschobjekts. Eine Vollfinanzierung durch die Bank, also ein Kauf ohne jegliches Eigenkapital, ist bei uns im Gegensatz zu Frankreich oder Deutschland hingegen nicht möglich. Wer also beispielsweise eine Hypothek für ein Haus in Basel oder Region mit dem Kaufpreis von 900 000 Franken aufnehmen will, muss der Bank hierfür mindestens 20 Prozent (=180 000 Franken) Eigenkapital zur Verfügung stellen.
Pensionskassengelder und Wertschriftenverkauf: Für junge oft keine Option
Zwar lassen sich auch Mittel aus der eigenen Vorsorge - der 2. und 3. Säule- für den Kauf von einem Eigenheim nutzen, doch auch hier stehen junge Menschen aufgrund ihres Alters vor dem Problem, noch nicht genügend Vorsorgekapital angespart zu haben. Auch haben nur wenige davon die Möglichkeit, ihre Wertschriften zu verkaufen oder zu verpfänden – diese Option für die Finanzierung von Haus oder Wohnung fällt also meist ebenfalls weg.
Doch gibt es trotzdem Möglichkeiten, sich in jungen Jahren den Traum vom Eigenheim zu erfüllen? Unter gewissen Voraussetzungen lassen sich mit viel Geduld die richtigen Weichen für den Kauf der eigenen vier Wände bereits früh stellen.
Tipp 1: Sich von den Eltern unterstützen lassen
Falls die Vermögenssituation der Eltern es zulässt, kann eine Schenkung oder ein Erbvorbezug das Problem des benötigten Eigenkapitals für einen Hauskauf lösen.
Ein Erbvorbezug muss grundsätzlich ausgeglichen werden
Damit nicht allenfalls Geschwister oder andere Familienangehörige durch einen Erbvorbezug benachteiligt werden, muss ein Ausgleich stattfinden. Denken Sie also daran, wenn Sie sich für diese Option entscheiden.
Schenkungs- und Erbschaftssteuerregelungen in Basel
Grundsätzlich sind Empfängerinnen und Empfänger einer Erbschaft oder einer Schenkung steuerpflichtig. Allerdings sind im Kanton Basel-Stadt Ehepartner, eingetragene Partner und Nachkommen von der Erbschafts- und Schenkungssteuer befreit.
Erbvorbezug im Testament festhalten
Wenn Ihre Eltern Ihnen einen Erbvorbezug gewährt haben, sollten Ihre Eltern dies in ihrem Testament festhalten und dort bestimmen, ob der Erbvorbezug ausgleichungspflichtig sein soll oder nicht. Die Pflichtteile dürfen dabei jedoch nicht verletzt werden.
Tipp 2: Darlehen aufnehmen
Nicht jeder hat die Möglichkeit, von seinen Eltern im Hinblick auf den Kauf einer Immobilie unterstützt zu werden. Wer möchte, kann theoretisch von Freunden, Verwandten oder Bekannten ein Darlehen für die Finanzierung seiner Hypothek aufzunehmen – mit etwas Glück auch mit tiefen Zinsen oder gar zinsfrei. Für eine Finanzierung der Hypothek über eine Bank wird jedoch meist nur ein zinsloses Darlehen ohne Laufzeit akzeptiert.
Sicherheiten vermitteln
Eine gewisse Sicherheit gibt dem Darlehensgeber ein sauberer Darlehensvertrag. Auch lässt sich für ein geringeres Risiko im Grundbuch ein Grundpfandtitel festlegen: Wenn Sie das Darlehen dort z.B. an zweiter Stelle eintragen lassen, hätte Ihr Unterstützer bei Verkauf oder Versteigerung gleich nach der Bank die Möglichkeit, zu seiner Forderung zu kommen.
Darlehen lassen sich von den Steuern abziehen
In Ihrer Steuererklärung können Sie ihr Darlehen vom steuerbaren Einkommen abziehen. Ihr Gläubiger versteuert die Summe hingegen als Einkommen.
Mögliche Auswirkungen auf Hypotheken-Konditionen
Ihre Bank berechnet vor Abschluss einer Hypothek ihre persönliche Tragbarkeit. Wenn Sie Ihr zukünftiges Traumhaus bzw. Ihre Traumwohnung aber anstatt zu 80% vollständig mit Fremdkapital finanzieren lassen, kann das mancherorts zu abweichenden Konditionen führen. Erkundigen Sie sich hierzu unbedingt genauer bei Ihrer Bank. Bei der Basler Kantonalbank gibt es bei einem Darlehen konditionstechnisch jedoch keine Auswirkungen.
Entscheidend für den Hauskauf: Die persönliche Situation
Tipp 3: Geduldig sein & sparen, sparen, sparen
Wenn weder die Hilfe der Eltern noch ein Darlehen von Verwandten, Freunden und Bekannten in Frage kommen, oder die so zusammengekommene Summe noch nicht ausreicht, hilft nur eins: viel Geduld und Ausdauer und sparen, sparen, sparen. Die grösste Motivation gibt hierbei die genaue Kenntnis des nötigen monatlichen oder jährlichen Sparbetrages.
Ein Beispiel: Konnten Sie durch Erbvorbezug und Darlehen z.B. anstatt 180 000 Franken nur 120 000 aufbringen und fehlen Ihnen dadurch noch 60 000 Franken Eigenkapital, dann ergeben sich für Sie folgende mögliche Sparpläne:
5 Jahre | 10 Jahre | Ihre Zahlen | |
Sparziel | 60 000 Franken | 60 000 Franken | ... |
Zeithorizont | 60 Monate | 120 Monate | ... |
Zinssatz je nach Art des Sparens | 0~5% | 0~5% | ... |
Sparrate im Monat | ~1000 Franken | ~ 500 Franken | ... |
Achtung: Mit einer Anlagelösung ist die erwartete Rendite tendenziell viel höher als beim Sparen mit einem klassischen Sparkonto. Lassen Sie sich bei der Auswahl am besten von Ihrer Kundenberaterin oder Ihrem Kundenberater unterstützen.
Einnahmen und Ausgaben genau auflisten
Wer weiss, wie viel Geld er oder sie genau einnimmt und ausgibt, hat die besten Voraussetzungen für erfolgreiches Sparen. Fertigen Sie einen Budgetplan mit ihrem Einkommen, allen Fixkosten usw. an und bestimmen Sie Ihre persönliche Sparquote. Wichtig: Setzen Sie diese nicht zu tief, aber auch nicht zu hoch an – wählen Sie lieber den goldenen Mittelweg.
Mit einem Fondssparplan schneller ans Ziel
Mit einem Fondssparplan – einem Dauerauftrag in eine Anlagelösung (z.B. BKB Anlagelösung Nachhaltig Ausgewogen) können Sie effizienter für ihre Traumimmobilie sparen und das gesetzte Ziel im Schnitt schneller erreichen, als mit klassischem Sparen.
Sich von Profis beraten lassen
Wer von Natur aus kein grosser Sparfuchs ist, kann viel erreichen, wenn er sich von Profis in Sachen Geld sparen unterstützen lässt. Gute Tipps und Budget-Vorlagen gibt es u.a. auf www.budgetberatung.ch. Lassen Sie sich zudem von unseren erfahrenen Kundenberaterinnen oder Kundenberatern beraten. Das gibt uns die Möglichkeit, Sie bestmöglich auf dem Weg zu Ihrem persönlichen Traum zu unterstützen.