Auf der Suche nach sicheren Geldanlagen folgen viele Privatanleger dem Beispiel finanzkräftiger Investoren und erwerben Wohnobjekte – ein Haus oder eine Wohnung – um diese anschliessend zu vermieten – auch «buy-to-let» genannt. Wohnimmobilien (etwas weniger die Gewerbeimmobilien) gelten grundsätzlich als relativ sichere Anlage. Nicht zuletzt deshalb, aber auch aufgrund der damit einhergehenden Aussichten auf eine attraktive Rendite, wird mittlerweile jede 6. Eigentumswohnung von privaten Investoren zur Vermietung gekauft. (Quelle: Studie Swiss Real Estate 2020).
Verlockend ist oft auch die Idee, Renditeliegenschaften für die eigene private Vorsorge zu erwerben um heute – und vor allem im dritten Lebensabschnitt – von den Mieteinnahmen leben zu können. Doch so praktisch diese Vorstellung auch sein mag: dieser Weg ist mit gewissen Risiken und Herausforderungen (siehe die 10 Punkte weiter unten) verbunden. Und genau hier kommt die Wichtigkeit der zweiten und dritten Säule zum Tragen.
Die 2. und 3. Säule: Darum sind sie für Besitzer von Renditeimmobilien so wichtig
Wer Renditeimmobilien besitzt, sollte sich im Hinblick auf die eigene Vorsorgeplanung nicht vollumfänglich darauf verlassen. Denn es können viele Situationen eintreten, die den Vorsorgecharakter der eigenen Liegenschaften gefährden.1. Leerstand & Wertverlust
1. Leerstand & Wertverlust
2. Instandhaltungskosten
2. Instandhaltungskosten
3. Grössere Renovationen
3. Grössere Renovationen
4. Sich ändernde Konditionen
4. Sich ändernde Konditionen
5. Hohe Steuerzahlungen
5. Hohe Steuerzahlungen
6. Verwaltungskosten
6. Verwaltungskosten
7. Faktor Verschuldungsgrad
7. Faktor Verschuldungsgrad
8. Unerwarteter Verkauf
8. Unerwarteter Verkauf
9. Scheidung
9. Scheidung
10. Flexibilität erhöhen
10. Flexibilität erhöhen
Ob Liegenschaft oder nicht - der Grundsatz «Je höher das Einkommen desto grösser die Vorsorgelücke» gilt dennoch
Die drei Säulen des schweizerischen Vorsorgesystems sind wichtige Pfeiler für die Absicherung des dritten Lebensabschnitts. Denn: das regelmässige Einkommen nach der Pensionierung wird - insbesondere wenn Säule 2 und 3 Lücken aufweisen - meist deutlich geschmälert. Die Grafik 1 macht die drohende Einkommenslücke nach der Pensionierung deutlich. Die meisten Schweizerinnen und Schweizer haben ohne eine private Vorsorge im Alter lediglich um die 60 Prozent ihrer gewohnten Mittel zur Verfügung. Die Vorsorgelücke kann also tückisch sein. Wer sich nicht frühzeitig um seine finanzielle Situation nach der Pensionierung kümmert, hat später – insbesondere als Besitzer von Renditeimmobilien – das Nachsehen. Zudem lässt sich generell sagen: je höher das Einkommen, umso grösser ist am Ende auch die finanzielle Einbusse im Rentenalter. Deshalb gilt hier besondere Vorsicht.