Regula Berger, Leiterin Vertrieb kommerzielle Kunden der Basler Kantonalbank (BKB), spricht im Interview über Nachhaltigkeit als Teil des Geschäftsmodells und zeigt klar auf, wie Kundinnen und Kunden davon profitieren.
Am 01.09.2022 in
Nachhaltigkeit
Regula Berger ist seit Januar 2021 Leiterin Vertrieb kommerzielle Kunden der Basler Kantonalbank und seit Oktober 2018 Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor leitete sie den Bereich «Legal & Compliance» im Konzern. Seit September 2019 ist sie auch Mitglied der Konzernleitung.
Nachhaltigkeit ist bei Firmen im Trend. Es findet sich kaum eine Bank, die nicht darauf setzt. Wieso eigentlich?
Es ist die Kernkompetenz der Finanzbranche, Risiken und Chancen zu analysieren und entsprechend zu steuern. Risiken bezüglich Nachhaltigkeit gehören genauso dazu, wie klassische Finanzrisiken. Daher erstaunt es nicht, dass das Steuern von klimapolitischen Zielen via Finanzinstitute in jüngster Zeit auf die politische Agenda gelangt ist. Bei der Basler Kantonalbank ist die nachhaltige Ausrichtung seit vielen Jahren Teil unseres Geschäftsmodells.
Für einen Energieversorger ist es klar, dass Nachhaltigkeit wichtig ist, aber bei einer Bank ist die Verbindung nicht so offensichtlich und wirkt aufgesetzt.
Die Gesellschaft, sowie alle Wirtschaftszweige, stehen vor immensen Herausforderungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit. Allen voran wirkt sich der Klimawandel direkt auf die Geschäftstätigkeit unzähliger Firmen aus. Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden helfen, fit zu sein für die Herausforderungen des Klimawandels.
Wie macht man sich als Bank fit für den Klimawandel?
Einerseits schaffen wir Transparenz bezüglich der Klimarisiken in unseren Anlage- und Kreditportfolios. Das heisst, wir messen den CO2-Ausstoss, den wir finanzieren. Andererseits bieten wir Produkte an, die Anreize zur Förderung der Nachhaltigkeit setzen. Daneben setzen wir Massnahmen zur Senkung von CO2-Emissionen um, beispielsweise durch Incentivierung der Mitarbeitenden.
Gerade nachhaltige Geldanlagen stehen schnell und öfter unter Greenwashing-Verdacht. Bei der BKB auch?
Kundinnen und Kunden erwarten zu Recht Qualität und dass das, was in der Produktbeschreibung steht oder am Point-of-Sale versprochen wird, auch Inhalt ihrer Anlage ist. Bei nachhaltigen Geldanlagen geht es darum, bei der Zusammenstellung von Anlageportfolios Klimarisiken und -chancen systematisch zu berücksichtigen oder darauf zu achten, dass die im Portfolio enthaltenen Unternehmen nicht in gravierende Kontroversen verwickelt sind.
Wie können denn Kundinnen und Kunden ganz konkret profitieren?
Kundinnen und Kunden können aus einer umfangreichen Palette an nachhaltigen Anlageprodukten auswählen, worin die gesamte Nachhaltigkeitskompetenz der BKB steckt. Damit können sie auf einfache Weise ihr Vermögen nach nachhaltigen Kriterien anlegen. Unsere Immobilienkundinnen und -kunden werden bei der Erstellung eines Sanierungsplanes unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien unterstützt. Es ist zudem eine Herzensangelegenheit der BKB mittels Anlässen und Sponsoring etwas zurückzugeben, weshalb wir Quartierfeste organisieren, um möglichst viele Baslerinnen und Basler zu treffen, um uns über dringliche Themen zu unterhalten.
Klimawandel und Nachhaltigkeit sind globale Themen. Überfordert dies nicht die Möglichkeiten einer Kantonalbank?
Nein, so wie jede und jeder Einzelne einen Wirkungskreis hat, so hat auch eine Bank ihren Wirkungskreis. Gerade für uns als öffentlich-rechtliches Unternehmen mit starker regionaler Verbundenheit ist es wichtig, dass wir unsere Wirkung im Sinne der Nachhaltigkeit hier erzielen.
Gibt es noch weitere Aspekte, in denen sich die Bank für Nachhaltigkeit in der Region einsetzt?
Mit dem Projekt «geo2riehen» unterstützen wir die Wärmeverbund Riehen AG dabei, eine zweite Geothermieanlage zu realisieren. Zudem unterhalten wir schon seit mehreren Jahren zusammen mit Partnern das Mobilitätsangebot Pick-e-Bike. Damit unterstützen wir ein innovatives Angebot im Bereich der Sharing-Economy für die Region Basel.