Rund eine Milliarde Rechnungen werden in der Schweiz heute jährlich versendet – der Grossteil davon in Papierform. Neben dem logistischen Aufwand hat dies auch beträchtliche CO2-Emissionen zur Folge. Raphael Düblin, Fachspezialist für digitale Vertriebskanäle bei der Basler Kantonalbank zeigt, wie man hier den eigenen CO2-Fussabdruck mit Hilfe von eBill schnell und einfach senken kann.
Am 04.05.2022 in
Rund ums Geld
von
Ekaterina Cámara
Auf einen Blick
Herr Düblin, Papierrechnung, E-Mail-Rechnung oder eBill? Wie bezahlen Sie Ihre Rechnungen?
Einmalige Zahlungen erhalte ich nach wie vor per Post oder teilweise per E-Mail. Wiederkehrende Zahlungen bekannter Rechnungsstellern (z.B. SERAFE AG, Telefonanbieter, Krankenkasse usw.) zahle ich als eBill.
Weshalb? Was sind die Vorteile von eBill?
eBill ist praktisch, spart sehr viel Zeit und ist zudem auch noch gut für meinen persönlichen CO2-Fussabdruck und damit für die Umwelt. Neuesten Studien zufolge sind 2021 nämlich rund 63 222 Tonnen CO2-Äquivalente beim Versand und beim Bezahlen von Rechnungen angefallen. Das entspricht dem CO2-Fussabdruck von 4215 Schweizerinnen und Schweizern – inkl. Konsum, Mobilität, Wohnen und Essen. Das ist erstaunlich viel.
Welche Studie sprechen Sie da an?
Im Auftrag der Schweizerischen Börse SIX hat das Unternehmen Carbon Connect kürzlich die Arten der heutigen Rechnungsstellung – Papier, E-Mail und eBill –untersucht. Dabei stand jeweils der Ausstoss der Treibhausgasemissionen im Zentrum, den die jeweilige Rechnungsart verursacht. Obwohl es auf der Hand liegt, dass durchgängig digitalisierte Prozesse ressourcenschonender sind, ist das Resultat sehr eindrücklich: Geht man davon aus, dass das Rechnungsvolumen in der Schweiz bis 2028 gleichbleibt, würden die CO2-Emissionen im Bereich der Rechnungsverarbeitung durch die Verbreitung von eBill um rund 66 Prozent sinken. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen laut dieser Studie zudem bereits etwa 80 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer auf eBill umgestiegen sein.
Besser also noch heute umsteigen?
Ganz genau.
Wie funktioniert eBill genau?
Mit eBill kann man seine Rechnungen bequem, sicher und papierlos erhalten und zahlen. Die Rechnungen werden einem dann im E-Banking angezeigt und können freigegeben oder abgelehnt werden. Man behält die volle Kontrolle darüber, ob und wann man eine eBill begleicht. Die Dauerfreigabe, wo ich beispielsweise Rechnungsbeträge von einem bestimmten Rechnungssteller unterhalb einer definierten Obergrenze direkt freigeben lassen kann, schätze ich besonders.
Für wen lohnt sich eBill mehr? Für Private oder Unternehmerinnen und Unternehmer?
Für alle. eBill lohnt sich für absolut jeden, der Zeit und CO2 einsparen will. Sowohl für Privatkunden als auch für Geschäftskunden. Zweitere können mit eBill sowohl Rechnungen stellen als auch empfangen.
Wie kann ich mich für eBill anmelden? Ist das kompliziert?
Im E-Banking/Mobile Banking kann man sich unter «Zahlungen/eBill» registrieren. Man erfasst die E-Mail-Adresse, akzeptiert die Teilnahmebedingungen und erhält anschliessend eine E-Mail mit einem Aktivierungsschlüssel. Diesen gibt man im eBill-Portal ein und fertig. Nun wählt man seinen gewünschten Rechnungssteller aus und fordert bei diesem die Rechnungen als eBill an. Eine Liste aktueller teilnehmender Rechnungssteller finden Sie im eBill-Portal im E-Banking unter «Hinzufügen».
Was kostet eBill und was braucht man noch um es zu nutzen?
eBill kann von allen kostenlos genutzt werden. Man benötigt nur seinen E-Banking-Vertrag und eine gültige E-Mail-Adresse. Das wars.
Wo kann man sich hierzu vertieft informieren?
In unserem E-Banking FAQ oder unter www.ebill.ch finden Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen.
Welche Möglichkeiten im Bereich Banking bzw. Payment gibt es noch um seinen persönlichen CO2-Fussabdruck nachhaltig zu senken?
Bei den unzähligen Möglichkeiten geht es weniger darum, dass eine Person die Perfektion anstrebt, sondern dass viele ihren individuellen Beitrag leisten. Führen Sie Ihre Bankbeziehung beispielsweise möglichst papierlos, verzichten Sie auf Konto-/Depotauszüge oder Anzeigen aus dem Zahlungsverkehr in Papierform oder generell auch auf unnötige Kassenbelege. Berücksichtigen Sie lokale Geschäfte und kaufen Sie nur das, was sie wirklich benötigen, um Abfall zu vermeiden. Allenfalls kommen auch nachhaltige Investments für Sie in Frage.