«Für den Nachwuchs sparen? – Ja, und das mit Weitblick.»

Nicola Gassmann, Leiter Filiale Gellert, ist überzeugt: Das Bewusstsein dafür, dass das Geld nicht einfach vom Himmel fällt, müssen Eltern ihren Kindern von klein auf mitgeben. Und wie man am cleversten für die kleinen und grossen Träume der eigenen Sprösslinge spart – auch dazu hat er eine klare Meinung. 
Am 03.07.2023 in Rund ums Geld von Ekaterina Cámara

Auf einen Blick

  • Die finanzielle Sicherheit der eigenen Kinder und ihre Vorbereitung auf die selbstständige Zukunft: Für Eltern waren und sind diese Faktoren von grosser Bedeutung.
  • Nicola Gassmann, Leiter Filiale Gellert, weiss, wie wichtig es ist, jungen Generationen den bewussten Umgang mit Geld vorzuleben.
  • Im Interview spricht er über die Herausforderungen rund ums Thema Taschengeld. Und darüber, dass man mit Anlagen weitaus mehr für die Kleinen erreichen kann, als mit klassischem Sparen.

Herr Gassmann, für welchen Kindheits- oder Jugendtraum haben Sie leidenschaftlich gespart?

Als Jugendlicher wollte ich unbedingt einmal einen Sprachaufenthalt an der Pazifikküste in San Diego verbringen. Dafür habe ich mein ganzes Taschengeld gespart und sogar eine Zeit lang einen Nebenjob angenommen. Und es hat sich gelohnt – der Sprachaufenthalt war eine extrem tolle Zeit für mich. Aber auch mein Vater unterstütze mich bei der Erfüllung von meinem Traum. Er sparte seit meiner Geburt für mich via Fondssparplan.

Kinder und Jugendliche haben oft noch keine Lust, selbstständig den Umgang mit Geld zu lernen. Wie kann man sie dazu motivieren? 

Ja, das stimmt. Heute bezieht man Kinder und Jugendliche viel stärker als früher in den Umgang mit Geld und Sparen ein. Motivieren kann man grundsätzlich mit schönen Zielen, für die gespart werden soll. Wenn das Kind noch klein ist, geht es im Grunde erstmal nur darum, ein Gefühl für das Geld zu entwickeln. Bei Jugendlichen kann die Motivation sein, für ein tolles Konzert oder eine Reise mit Freunden zu sparen.
Kinder sollten lernen: Wenn ich mir etwas kaufen will, das zwei Franken kostet, muss ich zwei Wochen dafür sparen, wenn ich pro Woche einen Franken Taschengeld bekomme. 
Nicola Gassmann, Leiter Filiale Gellert

Haben Sie einen Tipp für Eltern, wie sie das am besten angehen? 

Kinder sollen und dürfen das Taschengeld auch mal aufbrauchen. Wenn dies der Fall ist, müssen Eltern jedoch stark bleiben und an dem festgelegten Betrag festhalten. Nur so lernen die Kinder den Umgang mit dem Geld und dass Geld eine begrenzte Ressource ist. Kinder sollten lernen: Wenn ich mir etwas kaufen will, das zwei Franken kostet, muss ich zwei Wochen dafür sparen, wenn ich pro Woche einen Franken Taschengeld bekomme. Wenn ein junger Mensch dieses Prinzip von klein auf verinnerlicht, wird ihm das im späteren Leben viel bringen. Mit einem Jugendkonto zum Beispiel lernen Kinder und Jugendliche schon früh, selbständig mit ihrem Geld umzugehen.

Wenn es um langfristige Ziele wie die erste eigene Wohnung oder den Führerschein geht, sparen Eltern oft noch selbst für ihre Kinder. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sparschwein, Sparkonto, Jugendkonto oder Anlagen. Was bevorzugen Sie?

Natürlich sind das klassische Sparkonto oder Jugendkonto grundsätzlich eine sichere Wahl. Und auch die Zinsen darauf sind in letzter Zeit angestiegen. Viele trösten sich damit, dass das Geld auf dem klassischen Sparkonto zumindest nicht weniger wird. Durch die Inflation ist dies aber nur halbrichtig. Zum Beispiel kostete ein Café Crème 2004 in der Deutschschweiz durchschnittlich 3.54 Franken. Im Jahr 2021 zahlte man dafür bereits rund 4.30 Franken. Für das Gleiche zahlt man also knapp zwanzig Jahre später rund 20 Prozent mehr. Und so wird sich dieser Trend wohl tendenziell auch fortsetzen. Wenn man dies aber weiss, kann man rechtzeitig die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Auf längere Sicht bieten Anlagen letztendlich attraktivere Möglichkeiten bezüglich Rendite.

Viele trösten sich damit, dass das Geld auf dem klassischen Sparkonto zumindest nicht weniger wird. Durch die Inflation ist dies aber nur halbrichtig. 
Nicola Gassmann, Leiter Filiale Gellert 

Was macht Anlagen denn besser?

Wenn Eltern das Geld für ihre Kinder anlegen, statt es einfach auf dem Sparkonto liegen zu lassen, können sie langfristig potentiell mehr daraus machen. Das liegt zum einen an den zwar gestiegenen, aber immer noch nicht allzu hohen Zinsen auf dem klassischen Sparkonto und Jugendsparkonto. Und auch an der Inflation. Die ist ja aktuell höher als die Zinsen auf klassischen Sparkonten. Deshalb lässt sie sich mit Anlagen potentiell auch viel eher 'schlagen': die durchschnittlichen Renditen beim Anlegen sind deutlich höher als die Inflation. Auch in Börsenzeiten wie unseren. Anlagen bieten, wenn sie richtig gewählt sind, nicht nur einen gewissen Inflationsschutz, sondern langfristig oft auch eine Vermehrung des eingesetzten Kapitals. Für die eigenen Kinder anlegen ist somit viel effektiver als sparen.

Was heisst das? 

Ohne Anlagen bleibt das Ersparte zwar auf dem Sparkonto - nur können sich die eigenen Kinder in Zukunft weniger davon leisten. Ich persönlich würde für meine Kinder deshalb auf Anlagefonds wie z.B. die Anlagelösung Nachhaltig setzen. Dabei werden bei der Wahl der Titel Firmen berücksichtigt, die sich für eine sozialere und ökologischere Unternehmensführung engagieren. Das macht diese Option zu einem der verantwortungsbewussteren Wege um sein Geld langfristig zu vermehren.
Ohne Anlagen bleibt das Ersparte zwar auf dem Sparkonto - nur können sich die eigenen Kinder in Zukunft weniger davon leisten.
Nicola Gassmann, Leiter Filiale Gellert 

Ist Anlegen an der Börse nicht unsicher? Was, wenn die Kurse sinken?

Grundsätzlich war eine negative Rendite in der Geschichte sehr selten der Fall: Seit 1926 gab es nur drei Einstiegsjahre, bei denen die Rendite über einen Zeithorizont von zehn Jahren negativ ausfiel. Diese Jahre waren die Krisenjahre 1929, 1930 und 1931.

Gibt es einen idealen Zeitpunkt, um mit dem Anlegen für die eigenen Kinder zu starten?

Nein. Aber je früher und je besser verteilt über die Zeit Sie Ihr Geld anlegen, desto besser: Denn mit einem langfristigen Anlagehorizont werden allfällige Kurs-Rückschläge leichter aufgefangen und das Renditepotential kann besser ausgeschöpft werden. Zudem lässt der sogenannte Zinseszinseffekt die Renditen zusätzlich steigen.

Viele gehen davon aus, dass Anlagen nur etwas für Leute mit einem entsprechenden Portemonnaie sind.

Das ist natürlich nicht der Fall. Auch mit kleineren Beträgen lässt sich langfristig ein grosses Sparguthaben aufbauen. Wenn Sie zum Beispiel 18 Jahre lang monatlich 20 Franken einzahlen, können Sie später bequem die Studiengebühren für Ihr Kind bezahlen. Denn nach 18 Jahren hätten Sie mit der Anlagelösung Nachhaltig Wachstum beim Erreichen der Durchschnittsrendite über 6000 Franken angespart. Welche Anlagestrategie für eine Person wirklich geeignet ist, muss aber immer zuerst in einem Beratungsgespräch geklärt werden. Denn die Strategie hängt immer von den persönlichen Lebenszielen ab.

Angenommen, ein Kind erhält Geldgeschenke von Verwandten und Freunden. Sollen die Eltern das Geld direkt anlegen oder erstmal auf ein separates Konto einzahlen?

Ich persönlich finde es sinnvoller, das Geld direkt anzulegen. Das hilft auch, das geschenkte Geld nicht für Dinge auszugeben, die einem eigentlich gar nicht so wichtig sind. Ist es aber erst einmal angelegt, «arbeitet» es zusätzlich zu den Renditechancen durch den Zinseszinseffekt langfristig für das eigene Kind - und bringt am Ende des Tages auch viel mehr. 

Und wie startet man denn nun am besten mit dem Anlegen für Kinder?

In einem persönlichen Beratungsgespräch halten wir die langfristigen Ziele unserer Kundinnen und Kunden fest. Denn wir gehen immer von der einzigartigen Situation des Menschen aus. So können wir am besten verstehen, welche Lösung für jemanden wirklich empfehlenswert ist. Die Beratung findet also immer auf Augenhöhe statt. Und das Beste: Die BKB ist sicher, handelt aus Überzeugung nachhaltig und ist in jedem Quartier präsent.

Rechtliche Informationen

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Ekaterina Cámara

Redaktion

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