Taschengeld, Lehrlingslohn, Ferienjob & Co.: Budget planen für Jugendliche

Ob Taschengeld, Lehrlingslohn oder das Gehalt für den neuen Ferienjob - auf einen Schlag alles auszugeben ist sicherlich keine gute Idee. Wir zeigen, wie Jugendliche ihre Einnahmen und Ausgaben besser planen können und wie sie ein Budget erstellen. Auf Wunsch auch mit Hilfe der Eltern.

Am 30.01.2023 in Rund ums Geld

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Budget dient der Übersicht über die eigenen Einnahmen und Ausgaben.
  • Ein Budget zu erstellen lohnt sich besonders dann, wenn sich die Einnahmen und/oder die Lebensumstände ändern. Wenn beispielsweise der erste Lehrlingslohn oder Ferienjob ansteht, oder das Taschengeld erhöht wird.
  • Die Erstellung des Budgets braucht nur wenige Schritte.
  • Es ist wichtig, monatlich einen festen Betrag als Puffer für Mehrausgaben einzukalkulieren.

Taschengeld oder Einnahmen aus Ausbildung, Ferienjob & Co.: Ein Budget sorgt für Überblick 

Eine gute Möglichkeit, so früh wie möglich einen selbstständigen Umgang mit Geld zu lernen, bietet ein Taschengeld und später evtl. der mit mehr Verantwortung verbundene Jugendlohn. Und auch das clevere Ausgeben vom Lehrlingslohn oder vom selbst verdienten Geld beim letzten Ferienjob will geübt sein. Ausgaben planen, verzichten und sparen: Kinder und Jugendliche lernen durch eigene, manchmal schmerzhafte Erfahrungen das ihnen monatlich eine begrenzte Menge an Geld zur Verfügung steht.

Abzuschätzen, wofür man wie viel Geld ausgeben kann, ist aber gar nicht so einfach. Hier kommt das Budget ins Spiel: Es schafft eine Übersicht über die eigenen Einnahmen und Ausgaben - egal, ob es sich dabei um Taschengeld oder eigens verdientes Geld innerhalb der Lehre oder im ersten Job handelt.

Wann empfiehlt es sich ein Budget zu erstellen?

Ein Budget hilft, die eigenen Finanzen im Überblick zu haben. Daher lohnt sich die Budgeterstellung speziell dann, wenn sich die Einnahmen oder die Lebensumstände ändern. Zum Beispiel, wenn man zum ersten Mal einen Jugendlohn erhält, einen Ferienjob annimmt oder eine Lehre antritt. Auch bei Beginn des Studiums oder beim Bezug der ersten eigenen Wohnung ist ein guter Überblick über Einnahmen und Ausgaben zentral. Auch wenn man für etwas Besonderes sparen möchte, kommt man nicht um die Ausgabenplanung von Taschengeld, Lohn & Co. herum.

In vier Schritten zum Budget für Kinder und Jugendliche

1. Einnahmen und Ausgaben im Budget auflisten

Im ersten Schritt werden alle Einnahmen und die zu erwartende Ausgaben aufgelistet. Dazu befindet sich hier eine vorgefertigte Vorlage. Dies können Kinder und Jugendliche alleine oder mit Unterstützung der Eltern durchführen.

a. Einnahmen: Zu den Einnahmen zählen Taschengeld, Jugendlohn oder ein Lohn aus bezahlter Arbeit (Job, Ferienjob oder der eigenen Ausbildung (=Lehrlingslohn). Aber auch der Verdienst aus verrichteten Ämtli oder vom Babysitten sowie Geldgeschenke gehören in diese Kategorie.

b. Ausgaben: Einige Ausgaben wie die Handyrechnung sind aufgrund von Verträgen fest vorgegeben. Diese sogenannten Fixkosten lassen sich einfach einplanen. Kniffeliger wird es bei der Planung von Ausgaben für beispielsweise Kleidung und Freizeit. Diese müssen aufgrund von vergangener Monats- oder Jahresausgaben geschätzt werden. Wie hoch der Betrag für die variablen Kosten sein darf, hängt dabei stark vom verfügbaren Geld ab. Budget-Richtlinien nach Einkommen und Lebenssituation dienen deshalb als gute Orientierung. Der Dachverband Budgetberatung gibt solche Richtwerte für die einzelnen Ausgabeposten an: Lernende mit einem Lohn von 400 Franken können sich demzufolge für Schuhe und Kleidung 70 Franken pro Monat einkalkulieren.

Unser Tipp: Budget-Richtlinien des Dachverbands Budgetberatung

Zentral ist ausserdem das Umrechnen von Jahreskosten in monatliche Ausgaben. Das gilt zum Beispiel für Steuern oder ÖV-Abos. Wer diese Kosten monatlich einplant und zur Seite legt, hat genügend Geld beiseite, wenn die Rechnungen dann plötzlich ins Haus flattern und bezahlt werden möchten.

2. Budget testen und analysieren

In einem nächsten Schritt geht es darum zu schauen, ob das geplante Budget aufgeht. Ist das Budget im Lot oder bleibt gar eine positive Differenz übrig, ist es in Ordnung.

Wichtig ist, dass die Einnahmen und Ausgaben realistisch erfasst werden. Wer genauer wissen möchte, ob sich die Lebenskosten mit den geplanten Budgetposten decken, kann für ein bis zwei Monate die Quittungen sammeln oder die Ausgaben in eine App übertragen. So lässt sich einfacher zuordnen, wofür das Geld effektiv ausgegeben wurde und ob die im Budget erfassten Beträge stimmen.

3. Budget anpassen und korrigieren

Resultiert Ende Monat ein negativer Saldo, empfiehlt sich die Überarbeitung der Budget-Aufstellung. Meistens genügen dabei kleinere Anpassungen in den Bereichen Freizeit, Haushalt und Ferien. Wer Ende Monat grössere Defizite zu verbuchen hat, sollte sich fragen: In welchem Bereich kann ich noch Einsparungen machen? Die gesammelten Quittungen können auch hierbei wertvolle Hinweise geben – waren etwa zu viele Spontankäufe dabei?

Eltern können Ihre Sprösslinge fragen, welcher Verzicht ihnen am einfachsten fallen würde. Hilfestellungen zu bieten ist ebenfalls eine gute Idee. Anstatt während der Lehre immer auswärts zu essen, unterstützt ein gemeinsames Einkaufen und Vorkochen Kinder und Jugendliche dabei, Kosten einzusparen.

Geht das Budget auch mit diesen Anpassungen in fast keinem Monat auf, sollte bei den Verträgen angeknüpft werden. Sind Handyabo, Versicherungen und eventuell das Fitnessabo zu teuer?

Sind auf der Kostenseite keine Einsparungen mehr möglich, kann man sich auch überlegen, wie mehr Einnahmen generiert werden können. Bleibt neben der Schule genügend Zeit, eignen sich zum Beispiel ein Nebenjob oder bezahlte Ämtli. Ein realistisches Budget bietet auch die Grundlage, gemeinsam die Höhe des Taschengeldes oder des Jugendlohns und die damit zu tragenden Ausgaben und mögliche Elternbeiträge zu diskutieren.

4. Sparpuffer im Budget einplanen


Selbstverständlich gibt es aber auch Monate, in denen man mehr als gewohnt ausgibt. Stehen viele Geburtstage, eine Ferienreise oder ein unerwarteter Arztbesuch an, ist das Budget schnell aufgebraucht. Für solche Mehrausgaben muss regelmässig und am besten über das Jahr hinweg Geld auf die Seite gelegt werden. Ein solcher Sparpuffer garantiert, dass die übergreifenden Finanzen auch in kostenintensiveren Monaten in Balance bleiben.

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Laden Sie die Vorlage hier herunter.

 

Elternratgeber rund ums Thema Jugendliche und Geld

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