Auf einen Blick
Als Zusatz zur 1. Säule (AHV) und 2. Säule (berufliche Vorsorge) besteht in der Schweiz die Möglichkeit den gewohnten Lebensstandard durch die Säule 3a (die freiwillige private Vorsorge) für die Zeit nach der Erwerbstätigkeit abzusichern. Vom klassischen 3a-Vorsorgekonto und dem Wertschriftensparen bei einer Bank bis hin zu fondsgebundenen Lebens- oder Rentenversicherungen: bei der Wahl des Anbieters und der jeweiligen Lösung haben Schweizerinnen und Schweizer die Qual der Wahl. Viele Menschen sind sich unsicher, was das Richtige für sie ist. Klar ist: alle Lösungen haben Vor- und Nachteile. Grundsätzlich überzeugt die Altersvorsorge bei Banken durch ihre grössere Transparenz und Flexibilität jedoch ein Stück weit mehr.
Vorsorge mit einer Bank
Klassisches Vorsorgekonto
Ein klassisches Vorsorgekonto (z.B. das Sparen-3a-Konto) ist ein Sparkonto bei einer Bank, auf welches Sie Jahr für Jahr bis zum Ruhestand Geld für Ihre Zukunft einzahlen können. Das eingezahlte Kapital ist bis Alter 60 in Ihrer Säule 3a gebunden. Die Höhe Ihrer Einzahlungen bestimmen Sie jährlich bis zum jeweiligen Maximalbetrag ganz flexibel selbst. Im Gegensatz zur Vorsorge mit Versicherungslösungen besteht hier keine vertraglich festgelegte einzuzahlende Summe. Für jedes Jahr gibt es jedoch einen sogenannten Maximalbetrag:
Maximalbetrag 2024:
7056 CHF für Angestellte; 35 280 CHF & maximal 20 % des Erwerbseinkommens für Selbstständige ohne Pensionskassenanschluss
Maximalbetrag 2025:
7258 CHF für Angestellte; 36 288 CHF & maximal 20 % des Erwerbseinkommens für Selbständige ohne Pensionskassenanschluss
Alle Einzahlungen bis zu diesem Betrag können Sie von Ihrem steuerbaren Einkommen abziehen. Auf das eingezahlte Vorsorgekapital erhalten Sie von der Bank zusätzlich Zinsen. Ein klassisches Vorsorgekonto bei einer Bank ist somit die solideste Vorsorgemöglichkeit. So geht bei der Basler Kantonalbank die Staatsgarantie auf Vorsorgekapital über die für alle Schweizer Banken geltende Einlagensicherung von 100 000 CHF hinaus. Somit ist das Guthaben aus Ihrer dritten Säule hier auch über diesem Betrag geschützt. Allerdings profitieren Sie mit einem klassischen Sparen-3-Konto im Gegensatz zur Vorsorge mit Wertschriften nicht von der höchstmöglichen Rendite.
Vorsorge mit Wertschriften
Ein Wertschriftendepot für die Säule 3a bei einer Bank (wie z.B. die BKB Anlagelösung Vorsorgesparen Nachhaltig) hat den Vorteil, dass Sie neben allen Vorzügen vom klassischen Vorsorgekonto zusätzlich von höheren Renditechancen profitieren können. Dabei legen Sie je nach gewählter Lösung in Aktien, Obligationen und/oder Fremdwährungen an und partizipieren direkt an deren Wertsteigerungen am Markt: Steigen die Kurse, wächst Ihr Vorsorgekapital mit. Sinken sie, sinkt, zumindest auf dem Papier, auch Ihre Rendite. Da man Vorsorgekapital jedoch in der Regel und idealerweise über eine lange Zeit anspart, können Kursschwankungen dem Kapital meist nicht viel anhaben. Dies zeigen u.a. die durchschnittlichen 10-Jahres-Aktienmarktrenditen der Schweiz: In knapp 100 Jahren gab es nur drei Kalenderjahre (1929-1931), die innerhalb der darauffolgenden zehn Anlagejahre zu negativen Renditen geführt haben. Der jährliche Maximalbetrag gilt auch für die Vorsorge mit Wertschriften.
Vorsorge mit einer Versicherung
Bei einer Lebensversicherung wählen Sie zwischen Sparversicherungen oder wie beim Wertschriftensparen bei der Bank einen oder mehrere Anlagefonds. Sie sind somit je nach gewählter Police für den schweren Krankheitsfall oder den Todesfall versichert. Dies bedeutet, dass die Versicherung Ihre Prämien in einem solchen Fall bis zum Vertragsende für Sie übernimmt (sog. Weiterversicherung bei Erwerbsunfähigkeit). Dies hat jedoch seinen Preis, da Sie sich andererseits auch dazu verpflichten, bis zum Ablauf der Police mit jeder Einzahlung fixe Prämien zu entrichten. Die Tarife und der Umfang des tatsächlich geleisteten Schutzes sind dabei nicht immer leicht zu erfassen. Vom versprochenen technischen Zinssatz, mit dem Versicherungen arbeiten, werden vor der Auszahlung Verkäuferprovisionen und weitere Risiko- und Administrationskosten abgezogen. So kann der von Ihnen erwartete Betrag stark vom effektiv ausgezahlten Betrag abweichen. Ihr Kapital aus einer Lebensversicherung ohne Verluste zu einer anderen Versicherung zu übertragen ist nicht ganz einfach und oft mit Strafzahlungen verbunden. Damit geht ebenfalls stets ein gewisses Risiko einher.
Vorsorge bei Banken: Kein Krankheits- und Todesfallschutz, dafür andere Vorzüge
Weder beim klassischen Vorsorgen bei einer Bank noch bei der Vorsorgelösung mit Wertschriften ist ein Todesfall- bzw. Risikoschutz integriert. Versicherungen bieten diesen, doch gehen damit deutlich höhere Kosten einher und auch weniger Transparenz in Bezug auf die tatsächliche Höhe des eingezahlten Kapitals (Rückkaufswert). So hat jede Versicherung ihre eigene Praxis beim Umgang mit Tarifen, technischem Zins und effektiven Auszahlungen und kann diesen jederzeit ohne Vorankündigung anpassen.
Selbst über Ihr Kapital bestimmen: sicher und flexibel
Der grösste Vorteil von der Altersvorsorge bei einer Bank ist die Sicherheit und Flexibilität. So können Sie Ihr in Ihrer Vorsorge gebundenes Kapital jederzeit ohne Verluste zu einer anderen Bank transferieren oder beim Kauf von Wohneigentum, einer Firmengründung oder Auswanderung vorzeitig beziehen. Bei Versicherungen ist die Auflösung der Police hingegen oft mit hohen Kosten verbunden. Zu den Nachteilen von Versicherungslösungen gehört zudem wie bereits beschrieben der Einzahlzwang der Versicherungsprämien. Daran sollten Sie denken, bevor Sie eine solche Lösung abschliessen.
Grösseres Potenzial zur Steueroptimierung mit Vorsorgekonto bei der Bank
Nicht zu vergessen ist das Thema Steueroptimierung. Bei einer Bank können Sie jederzeit ein neues Säule 3a Konto oder Depot eröffnen. Dies lohnt sich meist ab einem eingezahlten Betrag von 35 000 bis 40 000 CHF. Der Vorteil dabei ist, dass Sie die angesparten Säule 3a-Gefässe ab Alter 60 bis 65 gestaffelt beziehen können. Die Staffelung bringt Ihnen einen Steuervorteil bei der Kapitalauszahlungssteuer, die beim Bezug anfällt. Bei einer Versicherungspolice ist man an die Versicherungslaufzeit gebunden. Dies erschwert einem den gestaffelten Aufbau und Bezug der Säule 3a.
Banken bieten transparentere Kostenstruktur und Kapitalentwicklung
Ein weiterer Vorteil von Vorsorgeprodukten bei einer Bank ist die Transparenz: So sind Sie hier stets im Bilde darüber, wo sich Ihr Kapital befindet und können sehen, wie sich Ihre dritte Säule über die Jahre entwickelt. Auch was die Kosten für die Führung eines Vorsorgekontos betrifft herrscht bei Banken Transparenz. Die Kostenstruktur bei Versicherungsprodukten ist hingegen oft kompliziert, die Performance allfälliger Investments oft ungenügend nachvollziehbar.
Bank vs. Versicherung: Die Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile |
Nachteile |
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Bank |
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Versicherung |
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