2025: Wie entwickeln sich Börsen, Zinsen und Finanzmärkte?

Interview mit Sandro Merino, Chief Investment Officer der Basler Kantonalbank

Das neue Jahr ist da: welche wirtschaftlichen Entwicklungen zeichnen sich darin ab? Wie verhalten sich Börsen, Zinsen und Finanzmärkte und was sollten Anlegerinnen und Anleger beachten? Anlagechef Sandro Merino liefert ein aktuelles Stimmungsbild und erklärt, worauf es bei der persönlichen Anlagestrategie jetzt ankommt.
Gestern in Rund ums Geld von Ekaterina Cámara
  • Im neuen Jahr bieten laut Anlagechef Sandro Merino neben Schweizer Aktien auch US-Aktien und europäische Aktien prüfenswerte Chancen.
  • Wichtig bleibt eine professionelle aufgesetzte Portfoliostruktur und eine breite Diversifikation der eigenen Anlagen.
  • Dazu bietet die Basler Kantonalbank jetzt u.a. einen kostenlosen und unverbindlichen Depotcheck an.

Herr Merino, das neue Jahr ist da. Welche Themen beeinflussen die Finanzmärkte 2025 besonders?

Der Antritt von Donald Trump am 20. Januar 2025 in seine zweite Amtszeit als US-Präsident ist ein zentrales Thema an den Finanzmärkten im neuen Jahr. Seine politische Agenda sorgt für Unsicherheit. Wie seine ersten Massnahmen ausfallen, bleibt abzuwarten. Ob die Inflation in den USA weiter sinkt oder Handelshemmnisse wieder zu höheren Preisen führen, ist unklar. Trumps Entscheidungen könnten die USD-Geldpolitik und das Zinsniveau beeinflussen. Auch die versprochenen Friedensschritte in der Ukraine und im Nahen Osten sind mit Zweifel behaftet.

Wie beeinflussen die geopolitischen Spannungen aus Ihrer Sicht die Schweizer Wirtschaft?

Insgesamt sind die Prognosen zum Wirtschaftswachstum 2025 in der Schweiz und global gedämpft, sie erwarten dennoch keine düsteren Rezessionsszenarien. Insbesondere scheint der überraschend heftige Ausbruch der Inflation wieder auf dem Weg zur Normalität zu sein: Die Inflation in der Schweiz liegt gegenwärtig bereits deutlich unter 1% und somit im Bereich der Erfahrung der vergangenen drei Jahrzehnte. Die direkten Auswirkungen des Überfalls Russlands auf die Ukraine und die ausserordentlich opferreichen kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten bergen jedoch stets Eskalationspotenzial. Diese Spannungen bedrohen die global wichtigen Energieversorgungsadern auch 2025. Dennoch blieb die globale konjunkturelle Entwicklung rückwirkend betrachtet, wenn auch spürbar abgeschwächt, erstaunlich stabil. Es bleibt die Hoffnung, dass diese Krisen im neuen Jahr überwunden werden können und sich damit der Ausblick aufhellt.

Wie können Schweizerinnen und Schweizer Ihrer Meinung nach 2025 ihr Vermögen am besten schützen und vermehren? 

Die Tugenden der Diversifikation und die Wahl einer strategischen Vorgehensweise bei der Vermögensanlage bleiben auch 2025 zentral wichtig. Der einzelne «gute Tipp» und das «Alles-auf-eine-Karte-setzen» sind keine nachhaltig erfolgreichen Anlage-Rezepte. Eine ausgewogene Abwägung von Anlagezielen und Risikofähigkeit und Risikobereitschaft sind in jedem Umfeld der Ausgangspunkt einer Portfoliokonstruktion. Die Zinsen für CHF-Einlagen streben bereits wieder gegen Null. Somit ist die Erreichung einer akzeptablen Rendite besonders für CHF-orientierte Anlegerinnen und Anleger kein einfaches Unterfangen.

Kürzlich sprachen Sie im Kontext des neuen Jahres von einem «Anlagenotstand 2.0». Was bedeutet das? 

Den Anlagenotstand 1.0 haben wir von 2015 bis 2022 gemeinsam durchlebt. Die Einführung von Negativzinsen auf den Schweizer Franken ab 2015 hat Anlegerinnen und Anleger zur Suche von alternativen Renditequellen gezwungen. Es zeichnet sich derzeit ab, dass bis Ende 2025 die Zinsen auf CHF-Konten sehr nahe bei Null liegen könnten. Selbst die erneute Einführung von Negativzinsen ist nicht auszuschliessen. Somit ergibt sich ein erneuter Anlagenotstand 2.0 für das kommende Jahr. Immerhin kann man aus den Erfahrungen der vergangenen Tiefzinsphase gewisse Lehren ziehen und sich mit einer sinnvollen Portfolio-Sicht dennoch ansprechende Renditen erhoffen.

Welche Faktoren sind für das eigene Portfolio jetzt besonders wichtig? 

Es scheint mir wichtig, alle Anlagemöglichkeiten kritisch aber unvoreingenommen zu prüfen. Nebst Schweizer Aktien bieten auch US-Aktien und europäische Aktien prüfenswerte Chancen. Seit 2023 konnten Schweizer Aktienrenditen mit ausländischen Alternativen nicht mithalten. Eine Beimischung von Gold ist in Anbetracht der rasant steigenden US-Staatsverschuldung – zumindest auf die mittlere oder längere Frist – eine interessante Diversifikationsmöglichkeit. Zinsrenditen auf anderen Währungen bergen immer ein erhebliches Verlustrisiko aufgrund des Wechselkurses. Andererseits kann eine moderate Ausprägung dieses Risikos in einer Portfolio-Sicht durchaus Sinn machen.

Sie haben Gold erwähnt. Wie lässt sich in das Edelmetall investieren, wenn man besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit der eigenen Anlagen legt?

Dies geht sehr gut: beispielsweise mit dem BKB Physical Gold Fairtrade Max Havelaar Fonds. Dieser ermöglicht es Gold auch in nachhaltigen Strategien zu allozieren. Er ist nach Schweizer Recht konstituiert und setzt als erster Fonds auf Gold aus Fairtrade-zertifizierten Minen.

Sind Immobilien als Anlageklasse im Jahr 2025 attraktiv? 

Die Nachfrage nach Immobilien ist in der Schweiz durch die starke Wirtschaft und Zuwanderung (rund 1% jährlich) weiterhin grösser als das Angebot. Dieser Umstand hält die Immobilienpreise konstant im oberen Bereich – auch im neuen Jahr. In der von der Basler Kantonalbank empfohlenen Anlagestrategie sind indirekte Immobilienanlagen, wie in den Jahren zuvor, auch 2025 enthalten.

Sie erwähnten mehrmals die Bedeutung der Diversifikation, also des Investierens in eine Vielzahl unterschiedlicher Branchen, Bereiche und Finanzinstrumente. Kann man seine Anlagen «nach Gefühl» diversifizieren?  

Diversifikation ist – auch wenn bloss gefühlsmässig umgesetzt – besser als keine. Es ist aber ratsam, systematisch einen Depotcheck vorzunehmen und die Folgen einer Änderung der Portfoliostruktur sowohl qualitativ wie auch quantitativ zu diskutieren. Bei der Basler Kantonalbank haben sie die Möglichkeit, sich umfassend und professionell dazu beraten zu lassen. Ein Gesundheitscheck kann ja schliesslich selbst dann ratsam sein, wenn man sich gesundheitlich subjektiv hervorragend fühlt. Der Depotcheck der Basler Kantonalbank ist zudem völlig unverbindlich und kostenlos.

Für alle, die 2025 ans Eigenheim denken: ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Kauf der eigenen vier Wände?

Durch die fallenden Zinsen und der damit günstigeren Finanzierung von Wohneigentum sind die Rahmenbedingungen für den Kauf der eigenen vier Wände wieder attraktiver geworden. Darauf, dass es in naher Zukunft in der Schweiz zu rückläufigen Immobilienpreisen kommt, deutet aktuell nichts hin. Somit bietet sich jetzt auch die attraktive Möglichkeit an, sich beim Erwerb von Eigenheim die tiefen Zinskosten mit festen Hypotheken (z.B. BKB Festhypothek) für viele Jahre zu sichern.

Im März sinkt voraussichtlich der sogenannte Referenzzinssatz. Bedeutet dies für Mieterinnen und Mieter im Jahr 2025 tiefere Mietpreise?

Sinkt dieser verbindliche Preissetzungsparameter im März wie erwartet um 0.25 %, würde das gesetzlich in vielen Fällen schweizweit zu moderat sinkenden Mietpreisen führen. Insgesamt dürfte sich diese Entwicklung bei tiefbleibenden Zinsen in den nächsten Jahren fortsetzen. Doch nicht alle Mieterinnen und Mieter profitieren automatisch von tieferen Mieten. Vereinfacht gesagt: Wurden die Mieten trotz steigenden Referenzzinssätzen seit Jahren nicht erhöht, müssen sie auch nicht gesenkt werden.

Herr Merino, zum Schluss eine persönliche Frage: wie sieht Ihre persönliche Anlagestrategie 2025 aus?

Für mich persönlich kommt nur ein professionell verwaltetes Vermögensverwaltungsmandat mit verbindlich vorgegebener Strategie in Frage. Solche Anlagemöglichkeiten gibt es übrigens ja schon für Vermögen ab etwa 100 000 CHF. Aus langjähriger Erfahrung und nach etwas Lehrgeld bin ich für mich persönlich zum Schluss gelangt, dass ein solches Mandat die Wahrscheinlichkeit der Erreichung der eigenen Anlageziele langfristig maximiert. Doch auch für Vermögen weit unter 100 000 CHF gibt es sinnvolle Anlagemöglichkeiten, wie die bereits erwähnte Anlagelösung der Basler Kantonalbank.

Sie haben Anlagen bei einer anderen Bank als der BKB? Holen Sie jetzt eine professionelle Zweitmeinung dazu ein.

Egal, ob Sie nachhaltig, traditionell oder in Ihre Vorsorge investieren: In einem kostenlosen und unverbindlichen Depotcheck analysieren wir Ihre Anlagen. 

Ekaterina Cámara

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