«Als Unternehmen und auch privat sollte man verantwortungsbewusst handeln.» Davon ist Bruno Grossenbacher, Unternehmer und Eigentümer des Schreinereibetriebs Tschudin AG, fest überzeugt. Deswegen engagiert sich sein Unternehmen im Rahmen des Programms Swiss Triple Impact (STI) von B Lab Schweiz, auf das ihn die Basler Kantonalbank (BKB) aufmerksam gemacht hat.
«Die Umstellung auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist nicht schnell erledigt, aber das Programm gibt einen sehr wichtigen Anstoss in die richtige Richtung und erleichtert uns den Weg», erläutert Bruno Grossenbacher. Die Reaktionen seien sehr positiv – sowohl bei den Mitarbeitenden als auch bei der Kundschaft.
Die Geschäftsleiter Bruno Grossenbacher und Ivan Gehrig, Unternehmer und Eigentümer des Schreinereibetriebs Tschudin AG.
Ambitionierte Ziele
STI ist ein lösungsorientiertes Nachhaltigkeitsprogramm, das Unternehmen jeder Grösse und Branche bei der Ausrichtung zu mehr Nachhaltigkeit unterstützt. Das Programm hilft den Unternehmen wie der Tschudin AG ihre Rolle in der nachhaltigen Entwicklung anhand der Sustainable Development Goals (SDGs) zu verstehen, sich ambitionierte Ziele zu setzen und durch gezielte Massnahmen die Unternehmung fit für die Zukunft zu machen. Die 17 SDGs, die von den Vereinten Nationen festgelegt wurden, zielen darauf ab, weltweit Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und den Klimawandel anzugehen. Dabei werden Bildung, Gesundheit und Wirtschaftswachstum ebenso berücksichtigt.Vorreiterrolle
Die Basler Kantonalbank (BKB) ist massgeblich daran beteiligt, das Programm in der Region Basel voranzutreiben. Auch der Gewerbeverband Basel-Stadt bringt sich ein. Reto Baumgartner, der Direktor des Gewerbeverbands Basel-Stadt, erläutert: «Wir sind derzeit daran zu evaluieren, wie wir als KMU im Rahmen des STI-Programms einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten können.» Bei diesen Abklärungen gehe es nicht zuletzt darum, als KMU Verband Grundlagen zu schaffen, um die Verbandsmitglieder entsprechend beraten zu können. «Als Gewerbeverband nehmen wir immer eine gewisse Vorreiterrolle ein», sagt Reto Baumgartner.
Die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind allgemeine, universelle Ziele für alle UN-Mitgliedsstaaten, die seit 2015 gelten.Geschäftsmodelle für die Zukunft
«Gerade KMU können profitieren, indem sie ein konkretes Tool für die Umsetzung erhalten», ist Michael L. Baumberger, Leiter KMU Kunden bei der BKB überzeugt. Umso aktiver vertreibt die BKB das STI-Programm an ihre Kundschaft. Die Teilnahme am STI-Programm könne den Unternehmen helfen, ihre Geschäftsmodelle für die Zukunft auszurichten und nachhaltige Wachstumsstrategien zu entwickeln, erläutert Michael L. Baumberger. «Die Nachhaltigkeit ist kein Luxus mehr, den sich nur grosse Unternehmen leisten können. Sie ist eine Notwendigkeit geworden, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und die Bedürfnisse der Kundschaft sowie der Stakeholder zu erfüllen.»Innovative Lösungen
Die Teilnahme am STI-Programm eröffne KMU nicht nur Wege zu zukunftsgerichteten Geschäftsmodellen, sondern auch zu innovativen Lösungen und neuen Marktchancen, so Michael L. Baumberger. Die BKB betrachte das STI-Engagement für sich selbst als Chance, sowohl einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten als auch das Bankgeschäft zukunftsfähig zu gestalten. Und für KMU sei die Beteiligung am STI eine Chance, nicht nur ihre Geschäftspraktiken zu überdenken, sondern auch ihren Beitrag zur Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung zu messen und transparent zu kommunizieren. «Durch die Teilnahme am STI-Programm erhalten sie individuelle Unterstützung durch Coaching, Workshops, Peer-to-Peer-Netzwerke und den Zugang zu Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet», sagt Michael L. Baumberger.
Bruno Grossenbacher von der Tschudin AG bestätigt: «Man zeigte uns, dass wir als KMU mit dem Wunsch nach einer nachhaltigen Wachstumsstrategie nicht alleine dastehen.» Als Schreinereibetrieb verarbeite die Tschudin AG heute viel häufiger bestehende Bausubstanz und ersetze sie seltener durch neue. «Swiss Triple Impact unterstützt und begleitet uns bei der Entwicklung einer massgeschneiderten nachhaltigen Wachstumsstrategie.» Das Unternehmen habe bereits früher die Fahrzeugflotte teilweise auf Elektro umgestellt. Dank der Regionalität habe man zudem kurze Transportwege und die Wärme erzeuge das Unternehmen zu 100 Prozent aus eigenen «Restabfällen». Auch plane man aktuell eine eigene Photovoltaikanlage zu installieren. «Das STI-Programm wird uns hier noch sehr viel weiterbringen», sagt Bruno Grossenbacher.
Das Beispiel der Tschudin AG zeigt, dass das Projekt STI auch für KMU einen Weg in eine erfolgreiche Zukunft bedeuten kann. «Nachhaltiges Wirtschaften ist enorm wichtig», ist Grossenbacher überzeugt.