Was ist der Klima-Award?
Der Klima-Award zeichnet KMU aus, die mit ihren unternehmerischen Initiativen Vorbilder in Bezug auf Klima und Umwelt sind. In zwei Kategorien – Kreislaufwirtschaft und Netto-Null Emissionen – erhält das ausgezeichnete Unternehmen den mit jeweils 10 000 Franken dotierten Award. Daneben wird an ein drittes Unternehmen ein Publikumspreis in der Höhe von 3000 Franken vergeben. Der Klima-Award ist aber mehr als nur ein Wettbewerb. Er ist eine Initiative, die gute Ideen bekannt macht und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Basel-Stadt dazu inspiriert, sich zukunftsfähig auszurichten bzw. solche Best Practice Beispiele zu kopieren.Wer kann teilnehmen?
Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen mit 1 bis 500 Mitarbeitenden mit Sitz in Basel-Stadt, die bereits wirkungsvolle Massnahmen zur Verlangsamung des Klimawandels oder zur Förderung der Kreislaufwirtschaft umgesetzt haben. Sei es z.B. durch die Nutzung von recycelten Materialien im Produktionsprozess oder durch die Umstellung des Fuhrparks auf emissionsfreie Fahrzeuge, etc. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 14. Juni 2024 (Online-Bewerbungsformular).Warum teilnehmen?
Die ausgezeichneten Unternehmen profitieren von Publizität und der Anerkennung ihrer Anstrengungen und erzielen einen positiven Imageeffekt. Gleichzeitig übernehmen sie eine Vorbildfunktion: Ihre Erfolge können andere KMU dazu motivieren, ihr Geschäftsmodell klimafreundlicher und zirkulärer auszurichten. Es entsteht eine Dynamik zur Transformation, mit der die regionale Wirtschaft einen spürbaren Beitrag zur Erreichung des Klimaziels 2037 leistet.Wie wird bewertet?
Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern des Gewerbeverbands BS, des Kantons Basel-Stadt, der BKB, IWB, FHNW, BaselCirular und des Impact Hub Basel. Sie beurteilt die Bewerbungen nach den folgenden Kriterien:
- Gesellschaftliche Verantwortung
- Umweltwirkung und Transparenz
- Wirtschaftliche Tragfähigkeit
- Einzigartigkeit und Strahlkraft
- Stakeholdermanagement und Kooperation
Alle Informationen rund um den Klima-Award und das Bewerbungsformular finden Sie im Web.
Drei Fragen an Ennio Perna, Leiter Fachstelle Nachhaltigkeit der BKB
Herr Perna, nach welchen Kriterien sollte ein Unternehmen seine Schritte in Richtung Dekarbonisierung planen? Oder gibt es gar innovative Ansätze oder Technologien, die generell jedes Unternehmen prüfen und idealerweise umsetzen müsste?
Generell lohnt es sich für jedes Unternehmen, die Themen Klima und Kreislaufwirtschaft aus drei Perspektiven zu betrachten: Aus Kundensicht, aus Innovationssicht und schliesslich aus Effizienzsicht. Die Kundenbedürfnisse werden immer stärker von Aspekten des Klimaschutzes und der Ressourceneffizienz geprägt. Daher werden nur jene Unternehmen langfristig am Markt erfolgreich sein, denen es gelingt, ihre Produkte und Dienstleistungen an diesen Bedürfnissen auszurichten.
Dies bringt uns zum zweiten Punkt nämlich der Innovation. Dabei gilt es, das eigene Geschäftsmodell und die Prozesse auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Kreislaufwirtschaft auszurichten, um so den sich verändernden Kundenbedürfnisse gerecht zu werden.
Und schliesslich besteht nach wie vor viel Potential beim Thema Ressourceneffizienz; insbesondere mit Blick auf Kosteneinsparungen. Gerade bei energieintensiven Herstellungsprozessen lohnt es sich, diese laufend zu optimieren bzw. ressourcenschonender auszurichten. Dies vor allem auch im Hinblick auf stark schwankende bzw. steigende Energiepreise. Aber auch Ressourcen wie Wasser oder Rohstoffe lassen sich durch den technologischen Fortschritt immer effizienter nutzen. Gerade für KMU ist es wichtig, die Möglichkeiten zu prüfen und das vorhandene Potential zu nutzen.
Die Transformation des Geschäftsmodells in Richtung Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft ist meist mit Investitionen verbunden. Mit welchen Massnahmen, kann gleichzeitig auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens erhöht werden?
Wie bei jeder betrieblichen oder strategischen Weiterentwicklung ist auch die klimafreundliche Transformation eines Unternehmens zunächst mit Investitionen verbunden. So verursacht z.B. die Umstellung auf eine erneuerbare Wärmebereitstellung anfangs erhebliche Kosten. Doch in der Regel zahlen sich solche Investitionen langfristig auch in finanzieller Hinsicht aus. Denn sie erhöhen die Ressourceneffizienz und die Unabhängigkeit von Preisschwankungen.
Auf Produktebene besteht ebenfalls Potential, die Umsätze durch innovative Produkte zu steigern. Jetzt, da Effizienz und Energiesparen in aller Munde ist, steigt z.B. die Nachfrage nach Produkten, mit denen sich gezielt Wasser oder Strom sparen lässt.
Wie engagiert sich die BKB für den Klimaschutz und die Kreislaufwirtschaft in der Region und welche Rolle spielt sie beim Klima-Award Basel-Stadt?
Weiter bieten wir Unternehmen spezifische Lösungen (z.B. Green Loans) an, mit denen Projekte zur Dekarbonisierung finanziert werden können. Der Klima-Award des Gewerbeverbandes ist ebenfalls ein wichtiges Puzzleteil für die klimafreundliche Transformation der Wirtschaft. Deshalb ist es uns ein Anliegen, diesen als Partner zu unterstützen. Insbesondere der inspirierende Charakter des Awards und dessen Fokus auf die Opportunitäten, die mit der Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft einhergehen, erachten wir als Bereicherung für die Unternehmen in der Region.