Stiftungswirkung erhöhen mit Anschluss an Dachstiftung

Die Dachstiftung der Christoph Merian Stiftung (DS-CMS) fördert mit ihren 32 unselbstständigen Stiftungen Projekte aus den Bereichen Soziales, Kultur, Natur in Basel und der Region. Mit ihrer Unterstützung setzen Stifterinnen und Stifter persönliche Förderanliegen kosteneffizient und wirkungsvoll um. Anna Bonacci, Co-Leiterin Stiftungen und Legate der CMS, erläutert, wie das funktioniert.
Am 27.08.2024 in Von Basel. Für Basel. von Ekaterina Cámara

Auf einen Blick

  • Nicht immer ist das Führen einer selbstständigen Stiftung die beste Option, denn der administrative Aufwand und die damit verbundenen Kosten sind oft hoch.
  • Oftmals lassen sich Förderprojekte durch den Anschluss an eine Dachstiftung weniger kostenintensiv und mit grösserer Wirkung umsetzen.
  • Die Dachstiftung der Christoph Merian Stiftung (DS-CMS) bietet beim operativen Führen einer Stiftung in der Region Basel in Zusammenarbeit mit der Basler Kantonalbank bestmögliche Unterstützung.

Anna Bonacci, Sie sind Co-Leiterin Stiftungen und Legate bei der Christoph Merian Stiftung (CMS) mit Kenneth Steiner und verantworten in dieser Position gemeinsam die Führung der Dachstiftung der Christoph Merian Stiftung (DS-CMS) mit ihren 32 Stiftungen. Was lässt sich über das Stiftungswesen in Basel grundsätzlich sagen?

Basel ist die Stadt der Stifterinnen und Stifter. Was die Stiftungsdichte angeht, ist unsere Stadt unter allen Kantonen mit 45 Stiftungen pro 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner führend. Hier war und ist das Mäzenatentum sehr ausgeprägt.

Wie hat sich das entwickelt und wie sah die erste Stiftung in Basel aus?

Mitte des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt 1844, hat Leonhard Paravicini-Burckhardt seiner Stiftung 200 000 Franken vermacht. Aus den Erträgen des Stiftungskapitals wurden damals «bedürftige junge Handwerker, junge Eheleute aus den niederen Ständen, entlassene Sträflinge und brave Dienstboten» mit jährlichen Prämien unterstützt. Kurz darauf knüpfte Christoph Merian in deutlich grösserem Umfang daran an und festigte mit seiner Christoph Merian Stiftung (CMS) – bis heute eine der wichtigsten Stiftungen in Basel – eine Tradition des Stiftens und Schenkens zugunsten Basels. Diese hält bis heute an.

Was hat sich seitdem bei der CMS getan?

Sieht man sich die ursprünglichen Förderschwerpunkte der CMS an, dann erkennt man, dass wir diesen bis heute treu geblieben sind: Wie bereits 1857 – dem Jahr, in dem Christoph Merian in seinem Testament den Stiftungszweck festlegte – zur «Linderung der Noth» und «Förderung des Wohles des Menschen» – setzen wir uns für dieselben Ziele ein. Konkret sind das heute Projekte und Organisationen in den Bereichen Soziales, Kultur und Natur. Die Erträge unserer Dachstiftung ermöglichen eine jährliche Ausschüttung von drei Millionen Franken zur Unterstützung von Engagements in diesen Bereichen. Die CMS förderte diese 2023 gar mit 12 Millionen. Doch natürlich ist die Zeit heute eine andere als damals und wir passen uns den heutigen Bedürfnissen an. Gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Veränderungen wirken in hohem Masse auch auf Stiftungen ein. So beispielsweise die gesellschaftliche Verantwortung in Bezug auf Nachhaltigkeit. Die Wichtigkeit nimmt klar zu.

Was ist in Bezug auf die Philanthropie heute besonders relevant?

An erster Stelle stand und steht immer der Stiftungszweck. Doch auch die Kosteneffizienz ist beim Führen einer Stiftung ein wichtiger Faktor und nicht zu unterschätzen, denn es sollte ja möglichst viel in die Realisierung des Stiftungszwecks fliessen. Aus diesem Grund existiert auch die Dachstiftung der CMS.


An erster Stelle steht immer die Leidenschaft für den eigentlichen Stiftungszweck. Doch auch die Kosteneffizienz beim Führen einer Stiftung ist ein wichtiger Faktor und nicht zu unterschätzen.
Anna Bonacci, Co-Leiterin Stiftungen und Legate CMS

Die Dachstiftung der Christoph Merian Stiftung fördert mit ihren 32 unselbstständigen Stiftungen viele Projekte in Basel und Region. Welche Bedeutung hat die Arbeit mit den Stiftungen für Sie persönlich?

 Jede Stiftung erzählt ihre einzigartige Geschichte: es ist inspirierend, Teil davon zu sein und zu sehen, wie Förderanliegen umgesetzt und wie gegebene Umstände dadurch täglich zum Besseren verändert werden.

Was ist das Hauptanliegen der Dachstiftung der CMS?

Die Arbeit der DS-CMS trägt dazu bei, dass Stifterinnen und Stifter ihre Visionen einfacher und kosteneffizienter in die Tat umsetzen können – dies aktiv zu unterstützen sehen wir als unsere Hauptaufgabe.


Abb.: Die farbenprächtigen Biberschwanzziegel aus der Ziegelei Laufen bewahren die Dachunterkonstruktion des Basler Münsters vor Wind und Wetter. Äquivalent verhält es sich mit der Dachstiftung der Christoph Merian Stiftung (DS-CMS). Sie schützt die 32 unselbstständigen Stiftungen unter ihrem Dach. (Bild: Peter Schulthess)

 

Wie profitieren Stifterinnen und Stifter im Detail von dieser Dachstiftung?

Für Stiftungen mit mittleren und kleineren Stiftungsvermögen ist die selbstständige Verwaltung bedingt durch den hohen administrativen Aufwand oft herausfordernd. Der Anschluss an eine Dachstiftung wie die DS-CMS ist eine Möglichkeit, die Kosten zu reduzieren und von einer professionellen Projektauswahl, - entwicklung und -begleitung zu profitieren. Nach der Überführung einer selbstständigen in eine unselbstständige Stiftung übernimmt die Dachstiftung die Geschäftsführung und Verwaltung der jeweiligen Stiftung und stellt den zweckkonformen Einsatz der Stiftungsmittel sicher. Bis zur eigentlichen Stiftungsgründung sind Beratung und Dienstleistungen der DS-CMS kostenlos. Im Anschluss berechnen wir jeweils eine moderat gehaltene Servicepauschale. Beim Anschluss einer kleineren Verbrauchsstiftung an die Dachstiftung CMS bleibt die Basler Kantonalbank zudem die betreuende Bank der Förderinnen und Förderer, was ebenfalls häufig als Vorteil angesehen wird, da die Kundinnen und Kunden meist ihre Bankbeziehung nicht so gerne zu einer anderen Bank transferieren.


Nach der Überführung einer selbstständigen in eine unselbstständige Stiftung übernimmt die Dachstiftung Geschäftsführung und Verwaltung und stellt den zweckkonformen Einsatz der Stiftungsmittel sicher.
Anna Bonacci, Co-Leiterin Stiftungen und Legate CMS

Wann legen Sie Förderinnen und Förderern den Anschluss an die DS-CMS besonders ans Herz?

Dies ist sehr individuell und lässt sich am besten in einer Beratung gemeinsam herausfinden. Grundsätzlich kann man aber sagen: ein Anschluss an eine Dachstiftung ist prüfenswert für Privatpersonen aus der Region, welche sich überlegen, eine Stiftung zu gründen sowie für selbstständige Stiftungen mit weniger als 10 Millionen Franken Stiftungskapital. Idealerweise wählt man eine gut vernetzte Dachstiftung in der Region. Dieses Kriterium erfüllt die DS-CMS durch ihr langjähriges Förder-Know-how in der trinationalen Region Basel in vollem Umfang. Wir freuen uns, alle Details mit Ihnen in einem unverbindlichen Beratungsgespräch zu klären.

4 Fragen an Regula Berger

Stv. CEO und Stv. Vorsitzende der Konzernleitung, Leiterin Bereich Vertrieb kommerzielle Kunden

Frau Berger, was verbindet die Basler Kantonalbank mit Stiftungen in und um Basel?

Als Basler Kantonalbank sind wir den lokalen Gegebenheiten und damit der Stiftungsstadt verbunden. Entsprechend stellen wir Stiftungen ein umfassendes Angebot zur Verfügung: für kleinere Stiftungen Kontoführung und Zahlungsverkehr, für grössere Stiftungen Anlagen und sogar die Möglichkeit das verfügbare freie Vermögen in den Social Bond der BKB zu investieren, so dass sogar die noch nicht dem Stiftungszweck zugewiesenen Mittel kurz- bis mittelfristig entsprechend dem Stiftungszweck angelegt sind. Im Weiteren bieten wir mit unserem Netzwerk und Know-How Plattformen für den Austausch. Beispielsweise findet unser nächste Stiftungsanlass am 27. November 2024 statt.

Was zeichnet die Zusammenarbeit mit der DS-CMS aus?

Wir schätzen die vertrauensvolle und transparente Kommunikation mit der DS-CMS und mit den für die Stiftung Verantwortlichen. Diese fühlen sich durch die langjährige und bewährte Kooperation rundum ideal begleitet. Für uns ist es ein ausserordentlicher Erfolg, wenn wir sehen, dass die Unterstützung der Christoph Merian Kantonalbanken Stiftung unseren Kundinnen und Kunden dabei hilft, ihre Förderziele zu erreichen und echte Veränderungen zu bewirken – ganz im Sinne des jeweiligen Förderzweckes. Das grosse Engagement und die lokale Förderung machen uns stolz, denn auch uns liegen ökologische, soziale und kulturelle Projekte für die Stadt und Region am Herzen. Uns eint somit die gleiche Motivation: Basel und Region etwas Gutes tun – langfristig, nachhaltig und immer mit Leidenschaft für die Sache.

Wie unterstützt die Basler Kantonalbank die Stiftungen konkret bei der Verwirklichung ihrer Ziele?

Wir sind mehr als nur eine Finanzdienstleisterin. Wir bieten eine umfassende Unterstützung, von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Umsetzung als selbstständige oder unselbstständige Stiftung. Unser erfahrenes Team in der Vermögensverwaltung steht mit persönlicher Beratung und massgeschneiderten Lösungen zur Seite und die eingespielte Zusammenarbeit mit der DS-CMS sorgt für grösstmögliche Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden.

Was macht eine Dachstiftung besonders attraktiv für kleine und mittlere Stiftungsvermögen?

Durch den Anschluss an eine Dachstiftung können kleinere Stiftungen ihre Projekte mit weniger administrativem Aufwand realisieren und dabei sicher sein, dass ihre Mittel optimal verwaltet werden. Eine Dachstiftung ermöglicht die effiziente und kostengünstige Verwaltung des Stiftungsvermögens, was gerade für kleinere Stiftungen entscheidend ist. Deshalb macht es Sinn, zu prüfen: wie kann eine Überführung in eine Dachstiftung erfolgen um den Zweck der Stiftung optimal weiter erfüllen zu können und die Mittel nicht für die Administration einsetzen zu müssen? Die DS-CMS ist in der Region aus unserer Sicht die beste Wahl, da sie regional verankert und äusserst gut in Basel vernetzt ist. Mit ihr lassen sich Projekte schneller und wirkungsvoller zum Leben erwecken. Ein unverbindliches Beratungsgespräch lohnt sich für Stifterinnen und Stifter also aus meiner Sicht auf alle Fälle.

Sie würden gerne den Anschluss an die Dachstiftung der Christoph Merian Stiftung prüfen? Kontaktieren Sie uns.

Ekaterina Cámara

Redaktion

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