Aktienanleger haben ein turbulentes erstes Halbjahr hinter sich. So schnell, wie die Kurse dieses Mal fielen, ging es in den vergangenen 100 Jahren jedoch noch nie. Erfahren Sie mehr dazu von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Schwieriges erstes Halbjahr beendet
Aktienanleger haben ein sehr turbulentes erstes Halbjahr hinter sich. Nachdem diverse Aktienindizes in den ersten Wochen des Jahres noch neue Höchststände erklommen hatten, begaben sich die Aktienkurse kurz darauf auf eine rasante Talfahrt. Dabei war insbesondere die Geschwindigkeit, mit der die Kurse fielen, aussergewöhnlich hoch. Die anderen schweren Kurseinbrüche der letzten 100 Jahre vollzogen sich jeweils über längere Zeiträume (Abb. 1), ehe der Markt sich wieder erholte.
Abb. 1: Kurseinbrüche über 30% seit vorausgehendem Höchststand (Dow Jones Index) in den vergangenen 100 Jahren
Quelle: BKB, Bloomberg
Aktienmärkte im Juni zwischen Hoffnung und Furcht
Im Juni wurde der Weg aus dem Lockdown von besseren Wirtschaftsdaten begleitet, die die Hoffnung weckten, dass das Schlimmste überstanden ist. Die erfolgte bzw. geplante Aufstockung von konjunkturellen und monetären Stützungsprogrammen in Europa und den USA hatte ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Aktienmärkte. Der US- Technologieindex Nasdaq konnte im Monatsverlauf gar ein neues Allzeithoch erzielen. Dagegen drückte die Furcht vor einer zweiten Ansteckungswelle insbesondere in den USA auf die Stimmung der Anleger. Der breite US-Aktienmarkt schloss den Monat mit einer Performance von 0,7 % in CHF denn auch unterdurchschnittlich ab. Hinzu kamen die sinkenden Umfragewerte von US-Präsident Donald Trump und die Befürchtung, dass die Demokraten im Falle eines Wahlerfolgs Steuererhöhungen durchsetzen könnten. Mit 5,7 % in CHF sehr erfreulich war hingegen die Juni-Performance von Schwellenländeraktien. Neben einem schwächeren USD half dem MSCI Emerging Market Index, der zu knapp 65 % aus chinesischen, koreanischen und taiwanesischen Aktien besteht, auch die offenbar bessere Kontrolle dieser Länder über die Coronaviruspandemie. Aktien der Eurozone erzielten eine Monatsperformance von 4,3 % in CHF, Schweizer Aktien 1,6 % (Abb. 2).
Abb. 2: Regionale Aktienperformance im Juni (Net Total Return Indizes in CHF, 29.05.2020=100
Quelle: BKB, Bloomberg (MSCI)
Anlagestrategie
Wir halten an unserer etwas vorsichtigeren Positionierung mit einer leicht untergewichteten Aktienquote fest. Die Untergewichtung besteht zulasten Aktien Europa und Aktien USA, bei den Schweizer Titeln sind wir dagegen weiterhin übergewichtet. Eine deutlichere Untergewichtung erachten wir aber trotz der Unsicherheiten und der schwierigen fundamentalen Wirtschaftslage nicht als opportun. Dagegen sprechen nach wie vor die enormen Unterstützungsmassnahmen von Regierungen und Notenbanken, aber auch die Chancen auf unterstützende Medikamente.
Wie legen Sie Ihr Vermögen am besten an? Lassen Sie sich beraten und entscheiden Sie selbst. Oder definieren Sie mit uns Ihre persönliche Anlagestrategie und überlassen Sie die Umsetzung der Basler Kantonalbank.
Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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