Die aktuelle Situation ist aussergewöhnlich. Was heisst das für die BKB als Institution, Herr Heeb?
Was bedeutet das für den operativen Betrieb?
Wie sichern Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden und Ihrer Kundinnen und Kunden?
Wie steht es um die Gesundheit der Bank als Unternehmen? Ist das Geld Ihrer Kundinnen und Kunden bei der BKB noch sicher?
Ja, das Geld unserer Kundinnen und Kunden ist sehr sicher. Die BKB ist dank ihrer hohen Eigenmittelausstattung sehr solid aufgestellt. Mit der Gesamtkapitalquote von 20 Prozent übertreffen wir das regulatorisch notwendige Kapital bei weitem. Deshalb haben wir von der Ratingagentur Standard&Poor's ja auch mit AA+ ein Top-Rating. Zusätzlich schafft die Staatsgarantie höchste Sicherheit. Gleichzeitig sind wir als Bank sehr liquide und können schnell reagieren: Unsere Quote für die kurzfristige Liquidität (LCR) liegt bei rund 150 Prozent.
Darüber hinaus gibt es auch noch die Einlagensicherung zur Sicherung von Kundengeldern bis 100000 Franken bei Schweizer Banken. Wir sind uns aber auch bewusst, dass die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschliessend beurteilt werden können. Wir überwachen und steuern deshalb die finanziellen Kennzahlen der BKB auf täglicher Basis. Auch hier gilt: Wir gehen diese Herausforderung mit Besonnenheit und dem nötigen Respekt an. Unsere Kundinnen und Kunden dürfen auf uns zählen.
Wie unterstützt die BKB die Basler KMU, die direkt oder indirekt sehr stark von den bundesrätlichen Massnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung betroffen sind?
Andere Banken finanzieren nebst diesen Liquiditätshilfen noch eigene, direkte Unterstützungsmassnahmen und geben den KMU damit unbürokratisch schnelle finanzielle Hilfe. Weshalb macht das die BKB nicht?
Wir wissen heute [Stand: 27. März 2020] noch nicht, wann die Schweiz gesundheitlich über den Berg ist und wann wir auch wirtschaftlich langsam wieder zur Normalität zurückkehren können und werden. Es ist aber davon auszugehen, dass die Auswirkungen der Pandemie uns alle direkt und indirekt noch lange beschäftigen werden. Wir beurteilen deshalb die Situation laufend und werden uns auch vorbehalten, über das nationale und kantonale Überbrückungskredit-Programm der Liquiditätshilfen hinaus weitere Massnahmen für unsere Kundinnen und Kunden zu ergreifen. Wir sind mit unseren Kundinnen und Kunden im Gespräch und definieren, wenn nötig bzw. wo die Unterstützungsmassnahmen des Kantons und des Bundes nicht reichen oder nicht greifen, individuelle Lösungen, die durchaus höhere Beträge umfassen können.
Wir haben auch weitere Soforthilfen beschlossen. So verzichten wir auf die Ausnützung der Zahlungsfristen unserer Kreditoren. Dies bedeutet, dass wir fortlaufend und umgehend die an die Bank gestellten Rechnungen bezahlen. Damit helfen wir unseren Lieferanten, Handwerkern und externen Dienstleistern. Ebenso unterstützen wir den Solidaritätsfonds für Basler Kleinunternehmen der Gewerbestiftung, die Soforthilfen von 4000 Franken pro Unternehmen leistet, die nicht zurückbezahlt werden müssen. Auch solche «kleinen» Massnahmen helfen, die negativen Auswirkungen der ausserordentlichen Lage zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus abzufedern. Wir sind solibaslerisch!