Jugend Circus Basilisk: Ein Hit für Gross und Klein am BKB Sommerfest

Unser diesjähriges Tournee-Programm «… UND ACTION!» ist ja seit Mitte Juli vorbei und im Oktober beginnen bereits die Proben für unsere Tournee im nächsten Jahr. Aber wir sind glücklich, am BKB Sommerfest nochmals einen Auszug aus dem diesjährigen Programm exklusiv für die Baslerinnen und Basler aufführen zu können. Auch wenn aufgrund der unterschiedlichen Infrastruktur nicht alles genau gleich möglich ist wie im Zirkuszelt: Festbesucherinnen und Besucher werden definitiv ihre Freude an unseren Programm-Leckerbissen haben.

Beim Jugend Circus Basilisk wird alles, was man sieht, von den «Basilisken» selbst organisiert – und ihre Eltern unterstützen im Hintergrund. Die 7- bis 17-jährigen Artistinnen und Artisten und ihre Eltern sind – anders als etwa in einem Sportclub – ein Team. Sie engagieren sich mit ihren Kindern bei den Kostümen, der Technik, bei der Öffentlichkeitsarbeit, dem Austausch mit den Behörden, der Sicherheit und der Gesamtorganisation. Jugendliche können bei uns nur Artistinnen und Artisten werden, wenn ihre Eltern bereit dazu sind, aktiv zu unterstützen und an einem Strang zu ziehen. Man kann sagen: der Jugend Circus Basilisk ist ein Familien-Hobby. Dieses Konzept ist ein Erfolgsrezept und mit ein Grund dafür, warum es uns bis heute gibt – seit 55 Jahren. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass unsere Tournee an mindestens zwei Austragungsorten stattfindet. Dieses Jahr waren das Basel und Langenthal.

Bei ihrem Engagement lernen die Jugendlichen, wie man mit persönlichem Einsatz und einer positiven Einstellung auch grosse Herausforderungen meistern kann. Der Jugend Circus Basilisk gibt ihnen somit etwas fürs Leben mit – und das ist auch meine persönliche Motivation. Unser Verein ist ehrenamtlich organisiert. Als Präsident übernehme ich vor allem kommunikative und organisatorische und auch mal technische Aufgaben. Ich bin Vater einer Artistin und einer Trainerin und – wie alle anderen auch – voll berufstätig. Da habe ich nicht Unmengen an Freizeit, doch wir bekommen immer alles unter einen Hut. Es macht schliesslich auch unglaublich viel Spass, denn wir verfolgen alle ein gemeinsames Ziel – die jährliche Tournee.

Sie gehen normal zur Schule und kommen dann zu den Trainings. Das sind rund anderthalb Stunden Training pro Woche für eine Zirkusnummer. Manche führen bis zu drei Zirkusnummern auf – die Zeit für andere Tätigkeiten neben Schule und Training ist also äusserst begrenzt. Zumal die Artistinnen und Artisten auch die Storyline, die Nummern, die Fertigung ihre Requisiten, den Entwurf des jährlich neuen Plakats und auch die Zusammenstellung der Musik selbst in die Hand nehmen.

Zu den Herausforderungen zählt die Weitergabe des Know-hows, da die im Verein aktiven Eltern zusammen mit den 17-jährigen Jugendlichen wieder austreten. Zudem ist da sicherlich die immer grössere Anzahl an Vorschriften und Regeln – und in diesem Jahr leider auch der Vandalismus und Diebstahl in unserem Winterquartier an der deutschen Grenze. Wir hoffen, dass sich das nicht mehr wiederholen wird, da es neben zusätzlichen Kosten auch für alle Beteiligten eine Verunsicherung mit sich bringt.

Freuden gibt es unendlich viele. Beispielsweise alle unglaublich tollen Menschen, die sich hier untereinander kennenlernen, anfreunden und zusammen durch dick und dünn gehen. Auch die Arbeit auf ein gemeinsames Ziel hin motiviert extrem. Wenn man schliesslich bei der Premiere auf der Bank sitzt und 50 leuchtende Augenpaare auf der Bühne sieht, dann ist man glücklich und vergisst die ganze Arbeit im Vorfeld.

Auch da gibt es viele! Unlängst durfte ich zum Beispiel eine Basiliskin der ersten Stunde kennenlernen, die mich kontaktierte, um dem JCB einen Ordner mit Fotos aus der allerersten Tournée 1970 zu übergeben. Beim Durchblättern berichtete sie von ihren Erlebnissen, und es war unübersehbar, dass diese für sie von besonderer Bedeutung waren. Sie sagte, dass von fünf besten Erinnerungen in Ihrem Leben eine eindeutig ihre Zeit beim Jugend Circus Basilisk sei. Im Gespräch mit ihr wurde schnell klar, dass die Emotionen der Basilisken früher wie heute dieselben sind. Der Jugend Circus Basilisk ist zeitlos und findet, man kann sagen, auf einer parallelen Ebene zum restlichen Leben statt.

Bild: Archiv JCB

Sicherlich muss man Leidenschaft für die Sache, eine Portion Fitness, Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und auch viel Biss mitbringen. Deshalb gestalten wir das jährliche Probetraining für den interessierten Nachwuchs vielseitig und achten nicht nur auf das sportliche Potential, sondern auch auf ihre Persönlichkeit und ihr Umfeld. Die Perfektion, die man vom Zirkus kennt, verlangt Artistinnen und Artisten einiges ab. Neben der sportlichen Leistung bei der Akrobatik bestreiten die rund 50 Basilisken auch den Zeltdienst – die Vor- und Nacharbeit bei den Vorstellungen – und leben drei Wochen lang in der «Kolonie». Dafür braucht man viel Energie und Durchhaltewillen, denn Privatsphäre gibt es dann praktisch keine. Doch das gibt einem auch sehr viel: man lernt, respekt- und rücksichtsvoll miteinander umzugehen und Verantwortung füreinander zu übernehmen. So entstehen tiefe Bindungen und grossartige Freundschaften fürs Leben.