Täglich starten Yaimi und Patrick vom Team «Reinigung» um 6.45 Uhr in ihren neuen Arbeitstag. Beide sind bei der Basler Stadtreinigung für die Sauberkeit der Strassen im Wettstein-Quartier zuständig. Während sie sich an die Arbeit machen, beginnen gleichzeitig auch die anderen Teams mit ihrem Einsatz für unsere Stadt: Team «Entsorgung», Team «Gebinde», Team «Logistik» und Team «Spray-Ex». Ganz gleich bei welcher Witterung: Yaimi, Patrick und alle anderen Kolleginnen und Kollegen stehen parat. «Ich bin sehr gerne in der Wettstein-Reinigungsgruppe. Auch bin ich für die Herstellung unserer stadtbekannten handgemachten Besen verantwortlich – das macht mir sehr viel Spass», so die 44-Jährige. «Manchmal helfen wir uns in den Gruppen auch aus. Wenn Team «Entsorgung» Hilfe braucht, weil viel Abfall anfällt, dann lade ich auch mal Bebbi-Säcke oder helfe bei der Papierabfuhr. Das Leeren der Abfalleimer gehört ebenfalls zu unseren Hauptaufgaben. Wir müssen sehr flexibel sein.» Je nach Körperbau sei die physische Arbeit für eine Frau schon anstrengend. «Es ist aber Gewohnheitssache. Daheim bringt eine heisse Dusche die nötige Entspannung.», verrät Yaimi.
Bilder: Stadtreinigung Basel
«Dass ich gesund bin und arbeiten kann ist für mich die wichtigste Motivation.»
Auf die Frage, was für sie im Leben besonders motivierend ist, weiss die sympathische Kubanerin sofort Antwort: «Ich bin jeden Tag einfach nur glücklich, wenn ich gesund bin und arbeiten kann. Das ist nicht selbstverständlich und viele Menschen können das nicht.» Ihre positive Einstellung und ihre Herzlichkeit versprüht Yaimi auch in ihrem Team: «Wenn meine Kolleginnen und Kollegen gut gelaunt sind, dann freue ich mich umso mehr. Es ist mir sehr wichtig, dass wir es gut miteinander haben. Ich versuche das stets zu fördern.» Natürlich erlebe man unterwegs so manches: «Nicht alle Menschen verhalten sich uns gegenüber respektvoll – leider.» Doch es gibt zum Glück auch unzählige schöne Momente: «Die Herzlichkeit und Dankbarkeit mir gegenüber, besonders von einigen älteren Damen, die ich auf meiner Route regelmässig treffe, freut mich immer ganz besonders.», so Yaimi.Mehr Herz für Natur und Umwelt
Wenn sie sich etwas von der Basler Bevölkerung wünschen könnte, dann wäre es eine grössere Achtung vor der Natur: «Wenn Zigaretten in den Rhein geworfen werden, finde ich das schade. Die Natur leidet darunter und mit ihr auch wir Menschen.» Bei der Basler Stadtreinigung wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben: seit Beginn der Umgestaltung der Flotte vor fünf Jahren sind bis zum heutigen Tag bereits rund drei Viertel aller Fahrzeuge elektrisch betrieben. Littering ist jedoch in der Stadt nach wie vor ein grosses Problem, so Patrick. «Viele finden, dass sie ihren Fast-Food-Abfall einfach auf der Strasse entsorgen können, weil wir es sowieso wegräumen. Andere stellen auch immer öfter ihren Elektroschrott vor die Tür mit der Aufschrift «Gratis zum Mitnehmen», fügt er an. «Dagegen versuchen wir künftig stärker vorzugehen – das geht natürlich nicht.»
300 Mitarbeitende, 24 davon Frauen
Yaimi ist eine von 24 Frauen bei der Basler Stadtreinigung, die heute insgesamt rund 300 Mitarbeitende beschäftigt. «Das bringt in seltenen Fällen gewisse Herausforderungen mit sich.», erklärt sie. «Gleichzeitig finde ich aber auch, dass nicht jedes Kompliment immer sofort als kritisch gewertet werden muss. Was zählt, ist der Respekt untereinander, und den haben wir natürlich.», fügt sie an. «Wenn wir bei der Arbeit Spass haben können oder wenn mein Vorgesetzter mich lobt, dann freue ich mich. Problemen oder schlechten Tagen versuche ich keine zu hohe Bedeutung zu verleihen. Ich bin ein sehr positiver Mensch. Das war aber nicht immer so. Ich habe es mit der Zeit gelernt und es macht mich glücklich.»
«Meinem Vorgesetzten möchte ich danke sagen.»
Zur Stadtreinigung kam Yaimi vor fast 16 Jahren. «Ich war 29, konnte noch nicht so gut Deutsch und war extrem froh, dass ich eine so tolle Chance bekommen habe. Dafür möchte ich danke sagen – vor allem meinem Vorgesetzten, der immer an mich geglaubt hat. Ohne solche Menschen kommt man im Leben nicht weit – Rückhalt ist sehr wichtig. Meine Arbeit mache ich bis heute sehr gerne und bin extrem froh, zum Team zu gehören.»
Gerne würde Yaimi zu ihrer Familie nach Havanna gehen. «Doch die Situation in meiner Heimat ist gerade äusserst schwierig. Es herrscht akuter Lebensmittelmangel. Es ist sehr hart. Ich hoffe, dass meine Schwester mich bald in Basel besuchen kann, damit wir uns sehen können. Das wäre eine grosse Freude für mich.»
Seit über 150 Jahren für Basel auf der Strasse
Abfallentsorgung heute vs. Abfallentsorgung mit Ochsner-Kübel früherBilder: Tiefbauamt Basel-Stadt
Wir danken Yaimi, Patrick und allen Mitarbeitenden der Stadtreinigung für ihren unermüdlichen täglichen Einsatz damit Basel schön bleibt.
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