Die Hoffnung auf einen Impfstoff und die Infektionszahlen standen im Juli erneut im Fokus der Investoren. Mehr dazu, was den Aktienmarkt bewegt hat, erfahren Sie von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Durchmischte Aktienperformance im Juli
Die Investoren schwankten im Juli zwischen der Hoffnung auf einen Impfstoff und dem Blick auf die Entwicklung der Infektionszahlen. Die meisten europäischen Länder haben die Situation offenbar besser im Griff als die USA. Neben dem vom chinesischen Aktienmarkt dominierten MSCI Emerging Markets Index (+5,0 % in CHF im Juli) zeigten auch die Aktien der Eurozone zunächst im internationalen Vergleich relative Stärke, wozu die Verabschiedung des EU-Rettungspakets beitrug. Sie gaben aber zum Monatsende wieder nach (+0,1 % in CHF). Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich im Monatsvergleich weitgehend unverändert (–0,1 %), wohingegen US-Aktien etwas zulegen konnten (+2,1 % in CHF; Abb. 1). Während Energie- und Finanztitel im globalen Sektorvergleich schwach abschnitten, konnten der Grundstoffsektor mit den durch den Goldpreisrekord getriebenen Minenaktien sowie Versorger- und Technologietitel überdurchschnittlich zulegen.
Abb. 1: Regionale Aktienperformance im Juli
Net Total Return Indizes in CHF, 30.6.2020=100; Quelle: BKB, Bloomberg, MSCI
US-Gewinnentwicklung besser als befürchtet
Ende Juli hatten 63 % der Unternehmen aus dem S&P 500 Index ihre Gewinne für das zweite Quartal veröffentlicht. Während gemäss FactSet zu Monatsbeginn noch ein aggregierter Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal von etwa 44 % erwartet wurde, konnten über 80 % der Unternehmen, die bislang ihre Gewinnzahlen bekanntgegeben haben, positiv überraschen. Der erwartete Gewinnrückgang für den Index im zweiten Quartal lag per Ende Juni demzufolge nur noch bei gut 35 %. Für die nächsten Quartale wurden die Gewinnerwartungen ebenfalls etwas nach oben korrigiert (Abb. 2). Auch im europäischen Stoxx 600 Index konnte die Mehrheit der knapp 200 Unternehmen, die bislang ihre Gewinne veröffentlicht haben, die Erwartungen übertreffen. Auf aggregierter Ebene sanken jedoch die Gewinnschätzungen für das zweite Quartal weiter.
Anlagestrategie
Wir haben im Juli an unserer vorsichtigen Positionierung festgehalten und sind bei den Aktien im Vergleich zur strategischen Quote etwa 1 % untergewichtet. Trotz der positiven Daten diverser Frühindikatoren, die den massiven geld- und fiskalpolitischen Programmen zu verdanken sind, bleiben Unsicherheiten. Eine weitere Ausbreitung der Covid-19-Pandemie speziell in den USA könnte den sich abzeichnenden Konjunkturaufschwung abbremsen.
Abb. 2: Entwicklung der Gewinnerwartungen für den S&P 500 Index im Vergleich zum Vorjahresquartal
Quelle: BKB, Factset
Anlagestrategie
Wir halten an unserer etwas vorsichtigeren Positionierung mit einer leicht untergewichteten Aktienquote fest. Die Untergewichtung besteht zulasten Aktien Europa und Aktien USA, bei den Schweizer Titeln sind wir dagegen weiterhin übergewichtet. Eine deutlichere Untergewichtung erachten wir aber trotz der Unsicherheiten und der schwierigen fundamentalen Wirtschaftslage nicht als opportun. Dagegen sprechen nach wie vor die enormen Unterstützungsmassnahmen von Regierungen und Notenbanken, aber auch die Chancen auf unterstützende Medikamente.
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Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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