Die Aktienmärkte haben sich im April zwar deutlich erholt. Doch die Erwartungen für Unternehmensgewinne werden massiv nach unten angepasst. Erfahren Sie mehr dazu von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Deutliche Kurserholung an den Aktienmärkten im April
Die massiven fiskal- und geldpolitischen Massnahmen zur Linderung der wirtschaftlichen Schäden sowie die mit stabilen bzw. rückläufigen Infektionszahlen einhergehenden Ankündigungen zur Lockerung des Lockdowns haben im April zu deutlichen Kurserholungen an den Aktienmärkten geführt. Alle Länder in den Aktienindex-Aggregaten MSCI Developed Markets (+11,0 % in CHF, mit einer Bandbreite von 1,4 % für Portugal bis 15,4 % für Australien) sowie MSCI Emerging Markets (+9,2 % in CHF, mit einer Bandbreite von 4,4 % für Mexiko bis 17,9 % für Pakistan) erzielten eine positive Monatsperformance. Auch auf Sektorebene verzeichnen seit dem Tiefstand des Schweizer
Aktienmarkts am 23. März alle Bereiche eine Erholung (Abb 1). Insbesondere konnten die stark gebeutelten Schweizer Finanz-, Technologie- und Industriewerte wieder Boden wettmachen, auch wenn diese Kursgewinne nicht zur Aufholung der vorherigen Verluste ausreichten.
Abb. 1: Sektorperformance am Schweizer Aktienmarkt; Total Return vom Höchststand im Schweizer Aktienmarkt (19.2.20) bis zum Tiefststand (23.3.20) und seither
Quelle: BKB, Bloomberg
Dunkle Aussichten für Unternehmensgewinne
Ungeachtet des Kursanstiegs am Aktienmarkt haben die Analysten ihre Erwartungen für die Unternehmensgewinne massiv nach unten revidiert. Für das erste Quartal dieses Jahres, für das Anfang Mai bereits etwa zwei Drittel der Unternehmen aus dem S&P 500 und dem Eurostoxx 50 ihre Ergebnisse bekannt gegeben haben, zeichnen sich bereits deutliche Gewinneinbussen gegenüber dem Vorjahresquartal ab. Der stärkste Einbruch wird aber für das zweite Quartal erwartet, in dem die Analysten mit Gewinnrückgängen auf Indexebene von über 20 % in den USA und über 30 % in Europa rechnen. Auch für das zweite Halbjahr dürften die Unternehmensgewinne deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen (Abb. 2). Angesichts der kritischen Situation würde ein Wiederaufleben der Volatilität an den Aktienmärkten nicht überraschen.
Anlagestrategie
Nachdem wir mit einer Untergewichtung bei den Aktien in das neue Jahr gestartet waren und am 24. Februar die Untergewichtung nochmals ausgebaut hatten, sind wir derzeit nach situativ im März durchgeführten Zukäufen bei den Aktien faktisch wieder neutral gewichtet. Die den erheblichen wirtschaftlichen Einbussen gegenüberstehenden massiven Hilfsprogramme sorgen weiterhin für unattraktive Renditeaussichten bei Staatsanleihen, sodass Aktien als Anlageklasse weiterhin alternativlos bleiben.
Abb. 2: Gewinnwachstumserwartungen (Im Vergleich zum Vorjahresquartal, in %)
Quelle: BKB, Bloomberg
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Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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