Während die europäischen Aktienmärkte im Mai weiter anstiegen (Schweiz +3,5 %, Eurozone +2,5 % in CHF), legten sie in anderen Regionen eine Verschnaufpause ein. In den USA wurde in der ersten Monatshälfte die Stimmung durch Inflationsängste und steigende Zinsen getrübt, die insbesondere Wachstumsaktien wie die im Nasdaq notierten Titel beeinträchtigten. Darüber hinaus trug ein schwächerer US-Dollar dazu bei, dass der MSCI-USA-Index den Monat mit –1,1 % und der Nasdaq 100 mit –2,6 % in CHF beendeten. Auch Schwellenländeraktien avancierten im Mai lediglich um 0,7 % in CHF (Abb. 1). Dies war auch darauf zurückzuführen, dass die im Index hoch gewichteten chinesischen Aktien nicht zulegen konnten.
Abb. 1: Regionale Aktienperformance im Mai
Net Total Return Indizes in CHF, 30.04.2021=100; Quelle: BKB, Bloomberg (MSCI)
Zinsentwicklung wirkt sich auf IT- und Finanztitel aus
Auf Sektorebene hatten Technologietitel das Nachsehen. Für viele dieser Unternehmen wird in der Zukunft überdurchschnittliches Wachstum erwartet. Bei steigenden Zinsen sinkt jedoch der aktuelle Zeitwert dieser künftig erwarteten Gewinne, die einen grossen Teil des Unternehmenswertes ausmachen. Vom Umfeld der Inflationsund Zinsängste profitieren konnten hingegen Finanztitel, da für sie bei steigenden Zinsen mit einer positiven Margenentwicklung gerechnet wird (Abb. 2).
Abb. 2: Bei steigenden Zinsen entwickeln sich IT-Aktien unter- und Finanztitel überdurchschnittlich
Tägliche Net Total Return Daten seit Jahresbeginn 2021, in %; Quelle: BKB, Bloomberg (MSCI)
Anlagestrategie
Wir bleiben bei den Aktien übergewichtet. Die Aktienquote liegt aufgrund der Allokation der Satelliten (Technologie, Demografie und Healthcare) und der Marktentwicklung der vergangenen Wochen aktuell gut 4 % über der neutralen Quote. Konjunkturentwicklung, Geldpolitik und Fiskalpolitik sprechen weiterhin für eine Übergewichtung der Aktienanlagen. Zur Vorsicht mahnen dagegen die – trotz guter Quartalsergebnisse (Q1 2021) – hohen Bewertungen der Aktien sowie die Inflationsdiskussionen. Hier wird entscheidend sein, inwieweit es sich – entsprechend unserem Basisszenario – um eine eher einmalige Normalisierung im Vergleich zum Krisenjahr 2020 handelt oder um ein verändertes Inflationsregime mit anhaltend höheren oder gar akzelerierenden Preissteigerungsraten.
Wie legen Sie Ihr Vermögen am besten an? Lassen Sie sich beraten und entscheiden Sie selbst. Oder definieren Sie mit uns Ihre persönliche Anlagestrategie und überlassen Sie die Umsetzung der Basler Kantonalbank.
Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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