Nicola Blum von der ETH Zürich ist seit Juli neues Mitglied in unserem Beirat Nachhaltigkeit. Sie folgt auf Beat Jans, der nach seiner Wahl in den Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt seinen Rücktritt erklärt hatte. Der Beirat berät und begleitet den Konzern BKB in ethischen, sozialen und ökologischen Fragestellungen.
Nicola Blum hat nach ihrem ETH Studium in Maschinenbau und Technologiemanagement im Bereich Nachhaltigkeit und Technologie an der ETH Zürich doktoriert. Danach war sie mehrere Jahre in der Geschäftsleitung des Impact Hub Zürichs. Heute forscht und unterrichtet sie an der ETH Zürich mit dem Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft.
Unser Gespräch mit Nicola Blum zu ihrem Start als Beirätin
Als Forscherin konzentrieren Sie sich auf Themen der Kreislaufwirtschaft. Welche Rolle spielen Banken hier und was kann die BKB beisteuern?
Für Unternehmen, die kreislauffähige Produkte und Dienstleistungen anbieten ist vor allem die Finanzierung eine Knacknuss. Dies, weil es häufig langfristigerer Finanzierungsmodelle und -horizonte bedarf. Ein Beispiel: Eine Firma, die bisher Küchen verkaufte, steigt auf ein Servicemodell um: die Kundin oder der Kunde mieten die Küche, die Küche bleibt im Besitz der Firma, und die Küche wird kreislauffähig. Die Umstellung auf ein solches Modell ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht sinnvoll, verändert aber die Anforderungen an Finanzierungslösungen.
Auch Hypotheken für Umbauten können die Kreislaufwirtschaft fördern. Umbauen oder Bauen mit Materialen aus abgerissenen Häusern macht aus Kreislaufwirtschaftssicht mehr Sinn, als bauen mit neuen Materialen. Diese Art des Bauens bedarf höherer Investitionen, vor allem in den Anfangsphasen des Projekts. Die Gesamtkosten sind gleich oder nur leicht höher als beim traditionellen Neubau, aber ein Grossteil der Kosten fällt früher an. Das kann die Risikobeurteilung und die Vergabe von Hypotheken beeinflussen.
Die Wirtschaft sollte Umwelt, Flora und Fauna schützen und uns Menschen ein gutes, gesundes Leben ermöglichen.
Wo sehen Sie die Stärken der BKB in punkto Nachhaltigkeit und wo möchten Sie sich bei der künftigen Weiterentwicklung einbringen?
Mich motiviert das Glück, das ich dabei empfinde.
Was machen Sie ganz persönlich für eine nachhaltigere Welt und was motiviert Sie dabei besonders?
Wir versuchen uns in der Gesellschaft einzubringen: im Vorstand eines Vereins, beim Kinderhüten in der Nachbarschaft, beim Zusammensein mit Freunden und Familie, beim Eintreten für mehr Gleichberechtigung, beim Vorleben einer gleichberechtigten Partnerschaft oder beim Ernstnehmen der Meinung und der Bedürfnisse von Kindern. Jedem Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, offen, bescheiden, transparent und authentisch zu sein, ist mir wichtig. Was mich dafür motiviert? Das Glück, das ich dabei empfinde.
Der Beirat Nachhaltigkeit
Der Beirat Nachhaltigkeit berät und begleitet den Konzern BKB in ethischen, sozialen und ökologischen Fragestellungen. Er besteht aus fünf unabhängigen externen Personen mit ausgewiesener Nachhaltigkeitsexpertise. Der Beirat unterstützt bei der Definition und Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie, zeigt auf, welche Themen diesbezüglich in der Branche aktuell sind und wie der Konzern diese adressieren könnte.